Alkoholismus: Saufen bis zum Tod

Millionen von Deutschen trinken zu viel, zehntausende sterben am unkontrollierten Alkoholkonsum. Wie viel man trinken darf, wann man abhängig ist - und welche Stars sich geoutet haben.
Michael Heinrich |
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Der Griff zur Flasche – er ist für viele, zu viele Menschen Alltag. Mit schlimmen Folgen.
dpa Der Griff zur Flasche – er ist für viele, zu viele Menschen Alltag. Mit schlimmen Folgen.

Millionen von Deutschen trinken zu viel, zehntausende sterben am unkontrollierten Alkoholkonsum. Wie viel man trinken darf und wann man abhängig ist

München - Die Zahlen sind alarmierend: In Deutschland sind 1,3 Millionen Menschen alkoholabhängig. Weitere zwei Millionen sind zwar nicht körperlich abhängig, trinken aber zu viel und verhalten sich deswegen auffällig. Neun Millionen trinken Alkohol in „gesundheitlich riskanter Form“. Und: Jedes siebte Kind leidet unter der Sucht eines oder beider Elternteile. Darauf wurde jetzt aus Anlass des 60jährigen Bestehens der Anonymen Alkoholiker hingewiesen – jener Organisation, die Abhängigen hilft und die vor 60 Jahren in München gegründet wurde. Die AZ beantwortet die wichtigsten Fragen rund um den Alkohol:

Was ist so gefährlich am Alkoholkonsum?

In Deutschland sterben jährlich 74000 Menschen am übermäßigen Konsum von Bier, Schnaps und Wein. Rund 330000 Menschen mussten sich in klinische Behandlung begeben, damit ist das die zweithäufigste Einzeldiagnose in Krankenhäusern. Die Kosten dafür und für die Ausfälle am Arbeitsplatz belaufen sich auf rund 27 Milliarden Euro im Jahr.

Der Konsum welcher Mengen Alkohol gilt als risikoarm?

Das Gesundheitsministerium hat zur Beantwortung dieser Frage mehrere Studien ausgewertet und nennt folgende Mengen, bis zu denen keine nachteiligen Folgen zu erwarten sind: Bei Männern zwischen 20 und 24 Gramm Alkohol, bei Frauen zwischen 10 und 12 Gramm.

Welchen Trinkmengen entspricht das?

Bei einem Mann sind dies etwa 0,5 bis 0,6 Liter Bier pro Tag (bei einem Alkoholgehalt von 5 Gramm; ein Weißbier hat einen Alkoholgehalt von 5,6 Gramm, ein Helles zwischen 5,2 und 5,6 Gramm). Die „erlaubte“ Menge Wein liegt bei 0,25 bis 0,3 Liter. Bei Frauen sind diese Mengen zu halbieren.

Wann besteht eine Alkoholabhängigkeit?

Nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) besteht sie dann, wenn drei dieser sechs Kriterien erfüllt sind: Es besteht eine verminderte Kontrollfähigkeit beim Beginn, der Beendigung und der Menge des Konsums. Es besteht ein starker Wunsch oder Zwang, Alkohol zu konsumieren. Das Auftreten eines körperlichen Entzugssyndroms. Es kann eine Toleranz nachgewiesen werden, d. h. es sind zunehmend höhere Dosen erforderlich, um die ursprünglich durch niedrigere Dosen erreichten Wirkungen hervorzurufen. Andere Vergnügungen oder Interessen werden zugunsten des Substanzkonsums zunehmend vernachlässigt. Der Alkoholkonsum wird trotz nachweisbarer eindeutiger schädlicher Folgen körperlicher, sozialer oder psychischer Art fortgesetzt.

Warum ist Alkohol immer noch eine legale Droge?

Weil der Genuss von Alkohol in breiten Bevölkerungskreisen akzeptiert ist, als chic gilt. Und weil der Staat über die Alkoholsteuer jährlich drei Milliarden Euro einnimmt.

 

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