"Aktenzeichen XY...ungelöst": Verdächtiger im Fall Bögerl

Seit fast sieben Jahren suchen die Ermittler den Mörder von Maria Bögerl. Tausenden Hinweisen sind sie nachgegangen, nun könnte der entscheidende gefunden sein. Doch die Ermittler brauchen Hilfe.  
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Mit diesem Phantombild suchte die Polizei nach dem Verdächtigen im Morddfall Bögerl.
dpa Mit diesem Phantombild suchte die Polizei nach dem Verdächtigen im Morddfall Bögerl.

Seit fast sieben Jahren suchen die Ermittler den Mörder von Maria Bögerl. Tausenden Hinweisen sind sie nachgegangen, nun könnte der entscheidende gefunden sein. Doch die Ermittler brauchen Hilfe.

Heidenheim - Knapp sieben Jahre nach dem Mord an der Bankiersfrau Maria Bögerl aus Heidenheim haben die Ermittler nun einen Verdächtigen im Visier. Mit Phantombild und Stimmprobe suchen sie bundesweit nach einem noch unbekannten Mann, der die Tat vergangenen Sommer vor Zeugen zugegeben und konkrete Angaben dazu gemacht hat. "Nach unserer Einschätzung könnte dieser Unbekannte tatsächlich der Mörder von Maria Bögerl sein", sagte der leitende Ermittler Michael Bauer von der Polizei in Ulm am Mittwochabend in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst".

Am Ende der Sendung gegen 21.50 Uhr hieß es bereits, es habe "eine Reihe von Hinweisen" aus dem TV-Publikum gegeben, erste Überprüfungen konkreter Personen seien bereits am Abend angelaufen. Details wurden nicht genannt.

Einer der bekanntesten ungeklärten Mordfälle in Deutschland

Der gesuchte Mann hat laut Polizei im Juli 2016 im westfälischen Hagen zwei junge Leute angesprochen und "tatrelevante Angaben" zu dem Fall gemacht, wie Bauer sagte. "Ganz konkret hat er gesagt, er habe Maria Bögerl erstochen." Seitdem geht die Polizei dieser Spur nach, am Mittwoch wandte sie sich mit der Bitte um Hinweise an die Öffentlichkeit.

Der Fall ist einer der bekanntesten ungeklärten Mordfälle in Deutschland: Die Ehefrau des damaligen Heidenheimer Sparkassenchefs war am 12. Mai 2010 aus ihrem Haus entführt und umgebracht worden.

Den Angaben zufolge hat der betrunkene Verdächtige den jungen Männern damals erzählt, dass er aus Ochsenberg in der Gemeinde Königsbronn in Baden-Württemberg stamme - das liegt nicht weit entfernt vom Tatort. Früher sei er nach eigenen Angaben Angehöriger der Bundeswehr gewesen und habe einen Speziallehrgang bei einer Kompanie für "Psychologische Verteidigung" absolviert, heißt es im Fahndungsaufruf des Bundeskriminalamtes (BKA).

Handy-Gespräch aufgezeichnet

Die beiden jungen Männer hatten das Gespräch mit einem Handy aufgezeichnet und die Polizei alarmiert. Als diese eintraf, war der etwa 45 Jahre alte Mann aber schon weg. In dem Mitschnitt ist auch die Rede von einem besonderen Kampfmesser, zu dem sich die Ermittler nun ebenfalls Hinweise erhoffen. Ob solch ein Messer die Tatwaffe war, habe sich allerdings nicht mehr feststellen lassen, sagte Bauer in der TV-Sendung.

Die Beamten suchen nun nach Zeugen, die weitere Angaben zu dem Mann und zu einer Verbindung zwischen ihm und dem Messser machen können. Auf der Homepage des BKA sind ein Foto und auch eine Stimmaufzeichnung des Mannes verlinkt.

Die einst aufgelöste Sonderkommission "Flagge" hat ihre Arbeit inzwischen wieder aufgenommen - mit 20 Beamten. Bis zu 30 000 Euro Belohnung sind für Hinweise ausgesetzt, die dazu führen, dass der Täter ermittelt oder gefasst werden kann.

Nach der Entführung Bögerls im Mai 2010 hatten die Täter 300 000 Euro verlangt. Die Übergabe des Lösegelds scheiterte, Anfang Juni fand ein Spaziergänger dann die verweste Leiche der 54-Jährigen an einem Waldrand bei Heidenheim. Bögerl, zweifache Mutter, war erstochen worden. Ihr Ehemann tötete sich später selbst. Er war in Verdacht geraten, in den Fall verwickelt zu sein.

Die Ermittler setzten bei der Suche nach dem Täter vor allem auf DNA. Im Auto von Bögerl hatte die Polizei DNA-Spuren entdeckt, mutmaßlich von dem oder den Entführern. Tausende Männer beteiligten sich an einem Massentest. Auch nach der Auflösung der Sonderkommission hatten sich mehrere Kripobeamte mit dem spektakulären Mordfall befasst.

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