Ärger um Staubsauger-Reklame in Malaysia

Die Reklame ist ordentlich daneben gegangen: Eine malaysische Firma wirbt für ihren Staubsauger mit den Worten „Feuere deine indonesische Hausangestellte – jetzt!“. Gemeint war das so: Der Staubsauger funktioniert so selbstständig wie ein Roboter, sprich man braucht gar keine Hilfe mehr. Klingt doch gut, oder?
Angekommen ist der Spruch im Nachbarland so: Das sei erniedrigend, kommentiert die indonesische Botschaft. Die versteht in diesem Fall keinen Spaß: „Wir fordern die Behörden auf, die Reklame zu stoppen.“ Ein Brief an das Innenministerium in der Causa Staubsauger soll schon abgeschickt worden sein, berichtet „The Star“. Auch bei Twitter gibt es Protest gegen den Kündigungsaufruf. Johan Teddy veröffentlicht ein Bild einer Haushaltshilfe, die einen Berg Geschirr spült mit den Worten: „Feuere deine indonesische Haushaltshilfe? Nicht so schnell!“
Warum die Werbung so verärgert? Die Länder teilen zwar die gleiche Sprache und den islamischen Glauben. Allerdings ist Malaysia im Gegensatz zu Indonesien wohlhabend. Zwei Millionen Indonesier arbeiten bei den Nachbarn – der Großteil als Haushaltshilfe.
Friseur wirbt mit Kim Jong-Un
Das ist nicht die erste Werbung, die statt den Verkauf im Ausland anzukurbeln, mächtig Ärger einbringt. Eine Auswahl: l Kim Jong-Uns „Bad hair day“: Ein Friseur in London warb im vergangenen Jahr mit der Frisur von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Un. Aus Sicht des Friseurs hat der nicht die Haare schön, sondern die Überschrift lautete: „Bad hair day?“ Ihm hätte gleich klar sein müssen, dass bei den Haaren des Diktators Schluss mit lustig ist – immerhin gibt es in dem Land die Kim-Jong-Un-Haarschnitts-Pflicht für junge Burschen. Tags drauf bekam er Besuch von zwei Männern in Anzügen, erzählte der Friseur damals „The Guardian“. Die Vertreter der nordkoreanischen Botschaft fanden das Werbeplakat so gar nicht witzig. Den Friseur hat’s nicht gejuckt: „Wir sind hier nicht in Nordkorea, sondern in England.“
Fords Bunga-Bunga-Kofferraum
Kaum zu glauben, aber die umstrittenste Werbung des Autoherstellers Ford kam 2013 ausgerechnet aus dem konservativen Land Indien. Zu sehen ist auf der Online-Reklame für den geräumigen Kofferraum folgendes: Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi grinst vom Vordersitz, im Kofferraum liegen drei leicht bekleidete Frauen. Gefesselt und geknebelt. Die Ford-Manager ruderten ganz schnell zurück. Man wollte das alles gar nicht so. Dann hat das wohl der Werbegrafiker falsch verstanden.
Playstation statt Fragen über Sex
Wer Playstation spielt, fragt nicht: Das dachte sich der Konzern Sony bei einer Werbung für die Konsole „Playstation 3“ in Argentinien. Ihr Rat an die Eltern: „Wenn ihr Sohn spielt, fragt er nicht, wie er auf die Welt gekommen ist.“