Ältestes Bordell Hamburgs schließt
Auf der Hamburger Reeperbahn lasse sich «mit richtigem Sex» nicht mehr viel Geld verdienen, klagt die Chefin eines Bordells. Bald müssen sich ihre Angestellten einen neuen Arbeitsplatz suchen.
Nach 60 Jahren muss das älteste Hamburger Bordell schließen. Das «Hotel Luxor» in der Straße Große Freiheit soll wegen Kundenmangels in einem Monat verkauft werden. «Wir verkaufen im April an einen Investor», sagte Bordellchefin Waltraud Mehrer laut «Hamburger Morgenpost». Mit «richtigem Sex» lasse sich im Hamburger Amüsierbezirk St. Pauli «kein großes Geld mehr machen», begründete sie den Schritt.
Laut Mehrer hatte das Bordell die besten Zeiten in den 70er Jahren. «In Spitzenzeiten arbeiteten hier zwölf Frauen, heute sind es nur noch vier», sagte die Chefin, die seit 21 Jahren den Familienbetrieb führt. Früher hätten die Kunden auch mehr Geld ausgegeben, erzählt die Angestellte Nicole laut «Morgenpost»: «2000 Euro die Nacht. Davon kann ich heute nur träumen», sagte sie. Laut einem Bericht der «Bild»-Zeitung haben über die Jahre fünf Frauen aus dem Bordell ihre Freier geheiratet.
Das «Hotel Luxor» liegt in der Straße Große Freiheit am westlichen Ende der Reeperbahn. Während früher Bordelle und Abschlepp-Clubs das Bild der kleinen Straße bestimmten, sind es heute laute Discos und Tanzclubs. Gerade am Wochenende ist die Straße voll von jungem Partyvolk, viele sind betrunken.
«Die Discos in der Straße haben unser Geschäft zerstört. Diese Teenager sind nicht unser Klientel, die können sich das gar nicht leisten», sagte Bordellchefin Mehrer. Wegen vieler Schlägereien und Messerstechereien an der Reeperbahn hat die Hamburger Polizei dort Überwachungskameras aufgebaut und schickt jedes Wochenende zahlreiche Zusatzstreifen los. (AP)
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