ADAC mit neuem Skandal

Fälschungen beim Autopreis „Gelber Engel“ haben den Automobilclub in die Krise gestürzt. Jetzt werden neue Machenschaften bekannt.
Otto Zellmer |
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München - Dem ADAC droht ein Déjà-vu: Der Automobilclub muss sich gut ein Jahr nach dem Skandal um Manipulationen beim Autopreis „Gelber Engel“ möglicherweise mit einer neuen Affäre auseinandersetzen. Ein hochrangiger Manager und seine Mitarbeiterin stehen unter Verdacht, jahrelang in die eigene Tasche gewirtschaftet zu haben. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“.

Der ADAC bestätigte gestern im Münchner Westend, dass zwei Mitarbeiter von ihren Tätigkeiten innerhalb des Clubs freigestellt worden seien. Eine Person war laut „SZ“ einer der Geschäftsführer der ADAC Service GmbH. Er sei mit „sofortiger Wirkung abberufen“ worden, teilte der ADAC-Sprecher mit. „Zu Hintergründen und Details können wir aber keine Stellung nehmen. Personalfragen werden im ADAC grundsätzlich nicht öffentlich diskutiert“, sagte der ADAC-Sprecher.

Derzeit untersucht die interne Revision des ADAC den Vorfall. Zu ersten Ergebnissen wollten sich ein ADAC-Sprecher nicht äußern. Der ADAC wolle aber im Rahmen seines Programms „Reform für Vertrauen“ zur Neuausrichtung des Clubs überaus konsequent aufräumen. „Mögliches oder tatsächliches Fehlverhalten Einzelner im Automobilclub wird nicht geduldet und sanktioniert“, versicherte ein ADAC-Sprecher.

Laut „SZ“ wirft die interne Revision den Mitarbeitern vor, Waren und Gutscheine auf ADAC-Rechnung gekauft und dann für sich selbst verwendet zu haben.

Wurde Spanien-Urlaub bezahlt?

Zudem berichtet die „SZ“ über Vorwürfe, Urlaube in Spanien und ein zur Verfügung gestelltes Cabriolet seien von einem Unternehmen bezahlt worden. Insgesamt soll es sich „um sehr viele einzelne Fälle über Jahre hinweg“ handeln, sagte ein ADAC-Insider der „SZ“.

Zur Höhe des möglichen Schadens machte die Zeitung aber auch der ADAC selbst keine Angaben. Der ADAC befindet sich nach der tiefen Krisen des vergangenen Jahres noch immer im Umbau. Nachdem vor einem Jahr die Fälschungen beim „Gelben Engel“ bekannt wurden, sah sich der ADAC mit immer neuen Vorwürfen konfrontiert.

Neben dem für die Manipulationen verantwortlichen Kommunikationschef mussten auch der damalige ADAC-Präsident und der Geschäftsführer ihre Posten räumen. Auch wenn sich nicht alle Vorwürfe bestätigten: Der Image-Schaden für den Verein war enorm. Der Autoclub verordnete sich einen Reformprozess begleitet von externen Fachleuten. Im Dezember des vergangenen Jahres billigte eine Hauptversammlung die Reformpläne. An der Umsetzung wird noch gearbeitet.

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