ADAC-Auswertung: Die Deutschen urlauben am liebsten daheim
München - Der eigene Wagen oder das Wohnmobil sind die Gewinner des Reisesommers 2021. Wie schon im Vorjahr sei für die meisten Erholungssuchenden auch 2021 das Auto das Verkehrsmittel der Wahl gewesen, teilte der ADAC-Tourismuspräsident Karlheinz Jungbeck am Montag in München mit.
Corona-Angst spielte große Rolle bei der Wahl des Urlaubsortes
Dementsprechend steuerten die Menschen im zweiten Corona-Reisesommer überwiegend Ziele in Deutschland und den näheren europäischen Ländern an. Der Urlaubsort sei nicht immer frei gewählt gewesen, sondern das Ergebnis von Angst vor Corona-Ansteckungen und staatlichen Reisebeschränkungen, die immer wieder unvermutet auftraten, so Jungbeck.

Wie die ADAC-Auswertung von 239.363 durch den Club erstellten Routenplanungen zeigt, blieben 26,1 Prozent der Autoreisenden in Deutschland. Das bedeutet gegenüber dem Corona-Sommer 2020 allerdings einen Rückgang um 4,8 Prozentpunkte, was Jungbeck zum einen auf das schlechte Wetter in Deutschland und zum anderen auf die leichtere Erreichbarkeit ausländischer Ziele zurückzuführen sei.
Mit einem Anteil von 18,3 Prozent (plus 4,5 Prozentpunkte gegenüber 2020) hat Italien schon beinahe wieder Vor-Pandemie-Niveau erreicht. Auf den weiteren Plätzen der beliebtesten Ziele von Autourlaubern landeten Kroatien (14,1 Prozent), Österreich (7,7 Prozent), Frankreich (7,6 Prozent) und Spanien (4,2 Prozent). Die Türkei (15,7 Prozent) spielt wegen der vielen Urlaubsheimkehrer eine Sonderrolle.
Die "Renaissance des Autos" (Jungbeck) hat nicht nur wegen der negativen Folgen für den Klimaschutz, sondern auch wegen der Kapazitätsüberlastungen ihre Schattenseiten.
2021 weit mehr Staus als 2020
So registrierte der ADAC heuer in den Monaten Juli und August insgesamt 169.000 Verkehrsstaus mit 244.000 Kilometern Länge - nicht nur mehr als 2020 (114.000 Staus mit 167.000 Kilometern), sondern auch mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019 (136.000 Staus mit 221.000 Kilometern).
Bei den Wohnmobil- und Wohnanhänger-Urlaubern stand Deutschland mit 28,8 Prozent als Urlaubsziel klar im Vordergrund, gefolgt von Italien (20,3 Prozent), Kroatien (19,4 Prozent) und Frankreich (7,6 Prozent).