Achtlingsmutter kämpft im TV um ihren Ruf

Ihre Jugend als Einzelkind habe den Wunsch nach einer «riesigen Familie» in ihr reifen lassen, so Nadya Suleman bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt. Die US-Gesundheitsbehörden bezweifeln die Erklärung der nun 14-fachen Mutter.
von  Abendzeitung
Nadya Suleman (l.) bei ihrem ersten TV-Interview
Nadya Suleman (l.) bei ihrem ersten TV-Interview © AP

Ihre Jugend als Einzelkind habe den Wunsch nach einer «riesigen Familie» in ihr reifen lassen, so Nadya Suleman bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt. Die US-Gesundheitsbehörden bezweifeln die Erklärung der nun 14-fachen Mutter.

Die Mutter der kalifornischen Achtlinge sehnte sich ihr Leben lang nach einer großen Familie. Sie habe versucht, die Einsamkeit, die sie als Einzelkind gefühlt habe, mit der Nähe wettzumachen, die ihre eigenen Kinder ihr geben könnten, erklärte Nadya Suleman in ihrem ersten Interview seit der Geburt Ende Januar. «Das war immer mein Traum, eine große Familie zu haben, eine riesige Familie», sagte sie dem Sender NBC. Die 33-Jährige, die bereits sechs weitere Kinder hat, erklärte, alle Schwangerschaften seien durch künstliche Befruchtung entstanden. Samenspender sei ein Freund gewesen.

Depressionen und Job in der Psychiatrie

Ihr eigene Kindheit bezeichnete sie in dem Interview, von dem Teile am Donnerstag ausgestrahlt wurden, als «ziemlich dysfunktional». Die volle Fassung kündigte der Sender für Montag an. Aus freigegebenen Unterlagen der Gesundheitsbehörden geht aber hervor, dass sie eine glückliche Kindheit, dass sie viele Freunde hatte. Ihre Eltern wurde als liebevoll und unterstützend beschrieben. Sie litt aber viele Jahre unter Depressionen, vor allem, nachdem sie bei Krawallen in einer Psychiatrie, in der sie arbeitete, eine Verletzung erlitten hatte, die zu jahrelangen Schmerzen führte. Wegen des Zwischenfalls erhielt sie wegen Erwerbsunfähigkeit zwischen 2002 und 2008 mehr als 165.000 Dollar. Auch ihre Ehe endete in dieser Zeit. Den Unterlagen zufolge hatte Suleman jahrelang vergeblich versucht, schwanger zu werden und Kinder zu bekommen. Sie hatte drei Fehlgeburten, bevor sie 2001 nach einer künstlichen Befruchtung ihr erstes Kind bekam.

Abkassieren mit den Kindern?

Das sei «das Wunderbarste und Beste» gewesen, das ihr im Leben passiert sei, sagte sie einem Arzt. Die Achtlinge kamen am 26. Januar per Kaiserschnitt zur Welt. Es war erst der zweite Fall weltweit, in dem alle acht Kinder lebend geboren wurden. Die Babys wogen bei der Geburt zwischen 680 und 1.475 Gramm und sind weiterhin im Krankenhaus. Suleman war nach der Geburt der Achtlinge in der Öffentlichkeit auch kritisiert worden. Ihr wurde vorgeworfen, unverantwortlich gehandelt zu haben. Um so viele Kinder könne sie sich gar nicht richtig kümmern. Die Achtlinge, so hieß es, habe sie nur bekommen, um Geld mit Buch- und Fernsehverträgen zu verdienen. Suleman wies dies zurück. Ein Freund sagte, sie liebe einfach Kinder. Über eine mögliche Bezahlung für das Interview machte Sulemans Sprecher Michael Furtney keine Angaben. «Das betrifft nur sie und NBC», sagte er der «Los Angeles Times». Dem Sender zufolge ist kein Geld im Spiel.(dpa/AP/nz)

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.