Abbruchgefahr: Häuser an Rügens Steilküste gesperrt
Sassnitz - Ein 78-jähriger Rentner musste sein Wohnhaus räumen, ein anderer Anwohner darf Garagen und ein Bürogebäude auf seinem Grundstück nicht mehr betreten.
Die Leitung des benachbarten Nationalparkes Jasmund wies Schuldzuweisungen zurück, denen zufolge die Schaffung von Mooren im Nationalparkgebiet und die Vernachlässigung alter Entwässerungsgräben zu einer Durchnässung der Hänge geführt und Abbrüche begünstigt hätten. "Die Schuldzuweisungen sind Schutzbehauptungen, weil man der Macht der Naturgewalten schutzlos gegenüber steht."
Hintergrund der vom Landkreis Vorpommern-Rügen verfügten Sperrung in Sassnitz ist ein vom Kreis in Auftrag gegebenes hydrologisches Gutachten, wonach weitere Abbrüche in dem Bereich zu erwarten seien. Der Hang sei sehr steil. Von oben könnten Sand- und Mergelschichten nachbrechen, sagte der Chef des beauftragten Ingenieursbüros Wastra-Plan, Jörg Gothrow.
Vor drei Jahren waren in Sassnitz an dem von der Sperrung betroffenen Areal Kliffabschnitte samt Hecke in die Tiefe gestürzt, worauf der Kreis das Gutachten in Auftrag gab und jetzt die Nutzungsverbote aussprach.