Abbey Road: Der schlimmste Zebrastreifen in London

Bruce Cherry führt seit 20 Jahren Besucher zu Londons Rock n' Roll-Sehenswürdigkeiten. Die wohl bekannteste unter ihnen: Abbey Road. Mit uns hat er über den berühmten Zebrastreifen gesprochen.
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Bruce Cherry führt seit 20 Jahren Besucher zu Londons Rock n' Roll-Sehenswürdigkeiten. Die wohl bekannteste unter ihnen: Abbey Road. Mit uns hat er über den berühmten Zebrastreifen gesprochen.

Herr Cherry, wie oft haben sie in ihrem Leben schon den berühmten Zebrastreifen vor den Abbey Road Studios überquert?

Ich führe seit zwanzig Jahren Besucher hierher, fünfmal die Woche. Ich bin also sicher schon einige tausend Mal über den Zebrastreifen spaziert. Was ich noch viel häufiger gemacht habe als selbst drüber zu spazieren, ist, andere Leute dabei zu fotografieren. Es ist immer witzig, den Leuten zuzusehen, wie sie versuchen die Beatles nachzustellen.

Ist es für sie noch etwas Besonderes, wenn sie zur Abbey Road kommen?

Ich habe jedes Mal wieder eine Gänsehaut. Es ist einfach toll hier zu sein und die begeisterten Gesichter der Beatles-Fans zu sehen. Die einzigen, die nicht so begeistert sind, das sind die Autofahrer auf dem Nachhauseweg.

Weil sie anhalten müssen?

Genau. Die müssen hier manchmal minutenlang warten, weil so viele Leute über den Zebrastreifen laufen. Laut Abbey Road-Studio sind es 150 000 Personen im Jahr. Für Autofahrer ist das definitiv der schlimmste Zebrastreifen in London!

Berühmt sind die Abbey Road Studios ja erst durch die Beatles geworden, dabei spielten sie ja schon vorher eine wichtige Rolle für die englische Popmusik, oder?

Leute wie Cliff Richard nahmen dort schon in den 50er Jahren erste Rock n‘ Roll-Alben auf. Die Studios waren wichtig für die gesamte Entwicklung des Musik-Business in London. Junge Bands zogen nach London, um dort ihre Musik aufzunehmen. Sie spielten live in den Londoner Clubs, es entstanden neue Labels. London wurde zum Kern der Rockmusik in England. Wenn du es als Band in London schaffst, hieß es, dann schaffst du es überall.

London gilt ja auch heute noch als Musikhauptstadt Europas. Zu recht?

Ich denke schon, hier ist einfach wahnsinnig viel los. Man kann sich jeden Tag dutzende neue Bands ansehen in kleinen Clubs oder riesigen Hallen. Und für Touristen ist die Stadt eine Art Rock n‘ Roll-Gesamterlebnis. Neben den Konzerten gibt es ja auch Museen, die sich mit Rockmusik beschäftigen, Man kann aber auch in einen der alten Clubs gehen, wie das Troubadour, wo Leute wie Bob Dylan oder die Jungs von Led Zeppelin früher immer abhingen. Neulich ist dort der Sohn von Sting vor ein paar Leuten aufgetreten.

Was war das kurioseste Erlebnis, dass sie auf ihrer Rock-Tour bislang hatten?

Toll ist es natürlich immer, wenn man einen der Stars sieht. Wir halten mit unserem Minibus zum Beispiel immer vor den Häusern von Paul McCartney und Jimmy Page und beide haben wir schon auf unseren Touren gesehen. Jimmy hat sogar schon Autogramme geschrieben. Manchmal haben wir auch Stars mit an Bord. Zum Beispiel kam vor einigen Jahren ein Mitglied der deutschen Band Kraftwerk mit auf die Tour. Und neulich hatte ich einen Gitarristen an Bord, der schon einmal mit Jimi Hendrix auf der Bühne stand. Er hat mir dann die ganze Zeit Anekdoten erzählt, statt ich ihm!

Das Highlight für die meisten Besucher ist aber wahrscheinlich der Zebrastreifen, oder?

Das ist immer ganz unterschiedlich: Für Hendrix-Fans ist es immer etwas besonderes, wenn sie die Wohnung sehen, in der er gestorben ist. Fans von Queen haben manchmal Tränen in den Augen, wenn sie vor Freddie Mercurys Haus stehen. Aber für den Großteil ist Abbey Road natürlich der absolute Höhepunkt.

Alex Neumann

Mehr Infos über Bruce Cherrys „London Rock Tour“ unter: www.beatles-beatles-beatles.com

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