83 Tote nach Bergrutsch in Tibet befürchtet
Peking - "Wir haben keine Lebenszeichen aufspüren können", sagte ein Behördenvertreter rund 14 Stunden nach der Katastrophe im chinesischen Staatsfernsehen.
Felsbrocken begruben die Unterkünfte der Arbeiter, die vermutlich noch schliefen, als der Erdrutsch gegen 6.00 Uhr früh passierte. Die Opfer seien Angehörige der Bergbaufirma Tibet Huatailong Mining Development Company, einer Tochterfirma der großen staatlichen China National Gold Corporation, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua.
Das von dem Bergrutsch betroffene Gebiet sei drei Kilometer lang. Zwei Millionen Kubikmeter Erde, Schlamm und Steine seien ins Tal gerutscht, berichtete Xinhua. Mehr als 1000 Helfer, darunter Polizei, Feuerwehr und andere Retter, seien im Einsatz. Die Bergungskräfte suchten auch mit 15 Spürhunden und Detektoren nach den Opfern. Die Temperaturen lägen um den Nullpunkt.
Die Opfer seien vor allem chinesische Wanderarbeiter aus den Provinzen Yunnan, Guizhou, Sichuan und anderen Orten, berichtete Xinhua. Zwei der Verschütteten seien Tibeter. Der Unglücksort liegt in einer Höhe von 4600 Meter. "Die Lage ist sehr ernst", sagte der Behördensprecher dem Fernsehen. "Die Bergungstrupps suchen angespannt in den Erdmassen." Bei den Rettungsarbeiten wurden auch Bagger und anderes schweres Gerät eingesetzt.
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping, der zum Staatsbesuch im Kongo weilt, und Ministerpräsident Li Keqiang riefen zu besonderen Anstrengungen auf, die Verschütteten zu bergen und weitere Erdrutsche oder andere Unfälle bei den Rettungsarbeiten zu vermeiden. Die Ursache des Unglücks war zunächst nicht bekannt.