600 Chinesen in Fabriken für Alufolie mit Blei vergiftet
Gefährliche Bleivergiftungen haben mehr als 600 Menschen in einem chinesischen Zentrum der Alufolien-Produktion erlitten.
Peking - Wie chinesische Medien am Sonntag berichteten, waren 103 Kinder unter den Vergifteten in der Provinz Zhejiang. Die Opfer waren mit der Herstellung von Aluminiumfolie in 25 Familienbetrieben in der Gemeinde Yangxunqiao beschäftigt, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf die örtlichen Gesundheitsbehörden. 26 Erwachsene und alle 103 Kinder seien ernstlich vergiftet, hieß es: Bei den Erwachsenen habe man mehr als 600 Mikrogramm des Schwermetalls pro Liter Blut gemessen, bei den Kindern mehr als 250 Mikrogramm. Weitere 494 Erwachsene hätten im Blut zwischen 400 und 600 Mikrogramm Blei pro Liter gehabt.
Normalerweise haben Menschen überhaupt kein Blei im Blut. Bei Kindern rechnet die Weltgesundheitsorganisation bereits mit negativen Auswirkungen, wenn ihr Blut mehr als 10 Milligramm Blei pro Liter enthält. Bleivergiftungen können Blutarmut, Muskelschwäche, Verdauungsprobleme und Hirnschäden auslösen. Die Symptome tauchen normalerweise nach einem längeren Zeitraum auf. In den insgesamt fast 200 Betrieben zur Verarbeitung von Alufolie in Yangxunqiao arbeiten den Angaben zufolge 2500 Menschen. Die Schwermetallvergiftungen dort sind kein Einzelfall. Im Mai war die Produktion von Hunderten Batteriefabriken in derselben Provinz stillgelegt worden, nachdem sich dort Dutzende Arbeiter mit Blei und Cadmium vergiftet hatten.
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