58 deutsche Schüler überleben Inferno

Bus aus Nordrhein-Westfalen gerät auf der Tauern-Autobahn in Brand. Die Jugendlichen waren auf dem Weg zum Skifahren in Kärnten - der Busfahrer wurde zum Helden.
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Völlig ausgebrannt ist der Bus, in dem Schüler nach Kärnten zum Skifahren unterwegs waren.
dpa Völlig ausgebrannt ist der Bus, in dem Schüler nach Kärnten zum Skifahren unterwegs waren.

Bus aus Nordrhein-Westfalen gerät auf der Tauern-Autobahn in Brand. Die Jugendlichen waren auf dem Weg zum Skifahren in Kärnten - der Busfahrer wurde zum Helden.

SALZBURG/DÜSSELDORF Manchen schlafen noch, andere lachen, hören Musik, sind guter Laune – kein Wunder auf einer Abiturfahrt zum Skifahren in Österreich. Doch das Vergnügen für 58 Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen endet jäh. „Auf einmal hat der Bus gerüttelt, und hinten stand alles in Flammen“, schildert einer der Schüler, Kevin Motzkus die bangen Momente.

Geistesgegenwärtig lenkt der 56-jährige Busfahrer das Fahrzeug auf den Pannenstreifen. Alle Insassen können den Doppelstöcker-Bus unverletzt verlassen, vier Jugendliche müssen mit Atemproblemen versorgt werden. Ein Sprecher der Autobahnpolizei: „Es grenzt an ein Wunder.“

"Da hat es komisch gerochen"

Die jungen Leute sind aus Düsseldorf und dem benachbarten Ratingen. Ihr Ziel waren die Skigebiete von Seeboden und Flattach in Kärnten. Doch um sieben Uhr am Samstagmorgen ist die Fahrt plötzlich beendet. „Ich war gerade vom ersten Stock nach unten gegangen. Da hat es so komisch gerochen“, sagt die Abiturientin Corinna Braß.

Flammen sind zunächst nicht zu sehen, doch aus dem hinteren Busteil dringt dichter, schwarzer Rauch, der auch schnell die Autobahn umhüllt. Das führt zu einem Auffahrunfall mit drei Fahrzeugen, bei dem eine Frau schwer verletzt wird. Die Ursache des Brandes wird untersucht.

Als die Feuerwehrzüge wenige Minuten später eintreffen, steht der Bus in Flammen, die mit Schaum erstickt werden. Die Schüler zwischen 16 und 21stehen frierend und geschockt am Straßenrand.

"Er reagierte geistesgegenwärtig und ohne Hektik"

Feuerwehr und Polizei loben einhellig des Busfahrer eines Krefelder Reiseunternehmens: „Er hat geistesgegenwärtig reagiert, ohne Hektik den Bus an den Fahrbahnrand gelenkt und die Schüler aussteigen lassen. Einfach vorbildlich!“

Die meisten Schüler können wegen der schnellen Evakuierung des Busses nur das Nötigste mitnehmen. Kevin Motzkus: „Wir haben nur noch versucht, aus dem Bus rauszukommen und ich habe jetzt meine Tasche drinnen vergessen.“ Die Jugendlichen werden von der Feuerwehr mit Decken und warmen Getränken versorgt.

Viele der Schüler benachrichtigen per Handy ihre Angehörigen. Eltern melden sich besorgt bei dem Reiseveranstalter. „Glücklicherweise konnten wir alle beruhigen, dass niemand zu Schaden gekommen ist“, sagt Christian Iber vom Reisebüro Klühspieß.

Für einige der jungen Wintersportler wurde ein Rücktransport nach Deutschland organisiert, weil ihr Gepäck verbrannt war. Der Rest der Gruppe fuhr trotz des Unfalls mit einem Ersatzbus nach Kärnten weiter – ihr Gepäck war in einem Anhänger gewesen, der von den Flammen verschont wurde. mh

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