41 Sekunden Protest, dann zwei Jahre Arbeitslager

Trauriges Jubiläum: Genau ein Jahr ist es her, dass drei Aktivistinnen der russischen Protestgruppe "Pussy Riot" festgenommen wurden. Urteil: Zwei Jahre Arbeitslager.
von  AZ

Trauriges Jubiläum: Genau ein Jahr ist es her, dass drei Aktivistinnen der russischen Protestgruppe "Pussy Riot" festgenommen wurden. Für 41 Sekunden Protest gegen Kriche und Staat in Russland, bekommen zwei der Frauen zwei Jahre Arbeitslager aufgebrummt.

Genau vor einem Jahr stürmten Nadeschda Tolokonnikowa, Maria Aljochina und Jekaterina Samuzewitsch mit bunten Sturmhauben in die Moskauer Erlöserkathedrale und filmten ihr Protestgebet. 41 Sekunden lang, das zum Song umgeschnittene Videomaterial landete auf Youtube. Damit wurde die Punkband Pussy Riot weltberühmt – weniger wegen ihrer musikalischen Qualitäten. Pussy Riot stand von da an für den Protest am heutigen Kremlchef Wladimir Putin. Dessen Wiederwahl und die Verflechtungen zwischen Putin und Kirchen-Patriarch Kirill hatten die Punkerinnen mit der Aktion aufs Korn genommen.

Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina sitzen derzeit in sibirischen Lagern ihre Strafen ab. Ihre Anwälte klagen jetzt dagegen vor dem Gerichtshof für Menschenrechte. Ein Gericht wandelte die zwei Jahre von Jekaterina Samuzewitsch in eine Bewährungsstrafe um. Begründung: Sie habe beim Punk-Gebet nicht mitgesungen. Politische Beobachter meinen, dass nach dem Pussy-Riot-Protest in Russland Staat und Kirche noch enger zusammen rückten.

 

 

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