3-Jährige totgeprügelt: Schläger-Eltern vor Gericht

Die kleine Yagmur (3) starb nach langem Leid und vielen Schmerzen an inneren Blutungen und Blutverlust: Die Mutter (27) soll das Kind togeprügelt und totgetreten haben.
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Die Mutter der getöteten Yagmur
dpa 3 Die Mutter der getöteten Yagmur
Der Vater der getöteten Yagmur (r)
dpa 3 Der Vater der getöteten Yagmur (r)
Die Eltern der getöteten Yagmur (l und r) stehen am 11.06.2014 zu Beginn des Prozesses im Landgericht in Hamburg in einem Gerichtssaal neben ihren Verteidiger  Sultan Maden-Celik (2.v.l.) und Carsten Kerschies (2.v.r.).
dpa 3 Die Eltern der getöteten Yagmur (l und r) stehen am 11.06.2014 zu Beginn des Prozesses im Landgericht in Hamburg in einem Gerichtssaal neben ihren Verteidiger Sultan Maden-Celik (2.v.l.) und Carsten Kerschies (2.v.r.).

Die kleine Yagmur (3) starb nach langem Leid und vielen Schmerzen an inneren Blutungen und Blutverlust: Die Mutter (27) soll das Kind togeprügelt und totgetreten haben.

Hamburg – Vor dem Hamburger Landgericht hat am Mittwoch der Mord-Prozess gegen die Mutter der dreijährigen Yagmur begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft der 27-Jährigen nach Angaben einer Sprecherin vor, ihr Kind durch eine Vielzahl von Schlägen und Tritten über einen längerem Zeitraum hinweg brutal getötet zu haben. Sie habe "ohne Mitgefühl" gehandelt, obwohl Yagmur dauerhaft unter Schmerzen gelitten habe. Das Kind war im Dezember 2013 gestorben.

Lesen Sie hier: Kinder-Mord von Krailling - Jetzt spricht die Mutter

Nach Angaben der Anklagebehörde soll die Mutter Yagmur zuvor monatelang immer wieder brutal misshandelt und verletzt haben. Das Mädchen starb demnach letztlich aufgrund von inneren Blutungen und Blutverlust. Der 25-jährige Vater muss sich in dem Verfahren wegen Körperverletzung mit Todesfolge durch Unterlassen verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, die schweren Misshandlungen nicht verhindert zu haben.

Zum Auftakt des Verfahrens beriefen sich Mutter und Vater auf ihr Schweigerecht. Der Prozess soll in der kommenden Woche fortgesetzt werden. Im Fall einer Verurteilung droht Yagmurs Mutter lebenslange Haft. Der Fall hat in Hamburg erneut Diskussionen über die Zustände in der staatlichen Jugendhilfe ausgelöst. Yagmur war von verschiedenen Jugendämtern betreut worden, anscheinend gab es bereits früh den Verdacht auf Misshandlungen. Ein Untersuchungsausschuss der Bürgerschaft befasst sich derzeit mit den Vorgängen.

In Hamburg waren in den vergangenen Jahren bereits zwei andere Kinder, die von Jugendämtern betreut worden waren, zu Tode gekommen. 2009 starb die neun Monate alte Lara Mia stark unterernährt, weil ihre Mutter sie trotz Betreuung monatelang nicht richtig versorgt hatte. 2012 starb die elfjährige Chantal, nachdem sie in der Wohnung ihrer drogenabhängigen Pflegeeltern eine Tablette mit der Ersatzdroge Methadon gegessen hatte.

 

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