26 Verletzte bei Schulbus-Unglück im Schwarzwald

Bonndorf (dpa) - Vorsicht Schneeglätte! warnt ein Schild die Autofahrer an der Bundesstraße 315 in Bonndorf im Schwarzwald - doch vergebens. Ein voll besetzter Schulbus gerät am Morgen in der Haarnadelkurve ins Rutschen, kippt um, stürzt sechs Meter einen Abhang hinunter direkt neben ein Bachbett.
25 Kinder und Jugendliche werden verletzt, vier von ihnen schwer. Sie kommen mit Knochenbrüchen, Schnittwunden und Prellungen ins Krankenhaus. Der Fahrer kommt mit leichten Verletzungen davon.
Die Polizei spricht vom Glück im Unglück: «Wir sind erleichtert - das ist sehr glimpflich abgelaufen», meint Sprecher Paul Wißler. Niemand schwebe in Lebensgefahr. Bis zum Eintreffen der rund 50 Rettungskräfte konnten sich bereits alle Schüler aus dem Bus befreien und die Böschung vom Reichenbächle zur Straße hochklettern. Etwa 15 Kinder blieben unverletzt. Per Handy verständigten sie ihre Eltern. Einige von ihnen gingen zu Fuß nach Hause.
Viele Schüler fahren täglich mit dem Linienbus von Bonndorf (Kreis Waldshut) nach Titisee-Neustadt zum Kreisgymnasium Hochschwarzwald oder in eine der gewerblichen Schulen. An der Unglücksstelle auf der Bundesstraße 315 zwischen Bonndorf und Lenzkirch war in der Nacht fünf Zentimeter Neuschnee gefallen. Auch zum Unfallzeitpunkt um 6.53 Uhr schneite es. «An der Stelle im Ortsteil Hallschlag ist ein Schattenloch mit viel Schneematsch auf der Fahrbahn», sagt ein Polizist. Ob der Bus zu schnell in die Haarnadelkurve fuhr und ein Fahrfehler Unfallursache war, müsse noch geklärt werden.
Am Morgen war zunächst von 12 verletzten Schülern die Rede. Später stieg die Zahl auf 19, am Nachmittag sprach die Polizei von insgesamt 26 Verletzten.
Die Feuerwehr sicherte den Bus mit Drahtseilen und Balken vor dem Umkippen. Am Mittag hob ein Kran den Bus aus dem Bachbett. Im Einsatz waren Bergwacht, Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei. Wegen der Bergungsarbeiten war die Bundesstraße sechs Stunden lang gesperrt. Der Sachschaden wird auf 100 000 Euro geschätzt.