22-Jähriger gesteht Missbrauch von Elfjährigem

Ein 22-Jähriger hat vor dem Landgericht Hannover die Vergewaltigung eines elf Jahre alten Jungen in Belgien gestanden, der von seinem Vater im Internet zum Missbrauch angeboten worden sein soll.
von  dpa

Ein schrecklicher Fall tat sich vor dem Landgericht in Hannover auf. Ein Vater soll seinen elfjährigen Sohn im Internet zum Missbrauch in Belgien angeboten haben. Auf das "Angebot" ging dann ein 22-Jähriger ein, wie er vor dem Gericht zugab.

Hannover - Die Vergewaltigung eines Schülers in Belgien hat ein junger Mann vor dem Landgericht Hannover gestanden. Der Junge war von seinem eigenen Vater im Internet zum Missbrauch angeboten worden.

Der Vater hielt die Tat des 22-Jährigen mit einer Kamera fest und stellte Bilder davon ins Internet.

 

Angeklagter vergewaltigte den Jungen gemeinsam mit Vater

 

Über seinen Verteidiger ließ der Angeklagte zu Prozessbeginn erklären, dass er sich gezielt in den pädophilen Kreis des Vaters begeben habe. Er sei mit dem Ziel, den zur Tatzeit Elfjährigen zu missbrauchen, ins belgische Mechelen gefahren. Gemeinsam mit dem Vater habe er den Jungen am 1. März dieses Jahres vergewaltigt.

Er sei sich des Unrechts seines Tuns damals bewusst gewesen, bedauere heute die Tat und wisse auch um die Folgen für das Kind. Obwohl dies angesichts des Verbrechens schwierig sei, wolle er Wiedergutmachung leisten. Freitag soll das Urteil in dem Prozess um den schweren sexuellen Missbrauch fallen.

 

Junge wurde jahrelang von Vater missbraucht

 

Das Protokoll der belgischen Polizei von der Vernehmung des Opfers wurde vor Gericht verlesen. Darin schildert der Junge, wie er jahrelange von seinem Vater missbraucht wurde. Fotos davon stellte der Mann nach Angaben des Schülers auf einem von Pädophilen genutzten anonymen Teil des Internets, dem Darknet, ein. Der Junge lebte teils bei seinem Vater, einem Postbeschäftigten, in Mechelen, teils in Berchem bei seiner Mutter, die als Reinigungskraft arbeitet.

 

Justiz vermutet: Sohn bereits ab Alter von sechs Monaten missbraucht

 

Der 45 Jahre alte Vater sitzt in Belgien in Haft, wo ihm der Prozess gemacht werden soll. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mechelen gibt es bislang keine Erkenntnisse, dass der Belgier seinen Sohn noch von weiteren Männern missbrauchen ließ. Aus den vor Gericht verlesenen Ermittlungsergebnissen der belgischen Justiz geht hervor, dass der Mann seinen Sohn bereits als sechsmonatigen Säugling missbraucht haben soll.

Auf die Spur des Mannes kamen australische Ermittler bei der Fahndung nach Sexualstraftätern im Internet. Sie konnten zurückverfolgen, dass der Film in Belgien entstanden war und brachten die Ermittlungen ins Rollen. Der Angeklagte aus dem Raum Hameln wurde über ein Kennzeichenerfassungssystem der belgischen Polizei ermittelt.

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