2011 ist da – Milliarden heißen neues Jahr willkommen

BERLIN - Es knallt und kracht wieder: Das neue Jahr ist da. Auf der ganzen Welt feiern die Menschen ins Jahr 2011. In Berlin lassen sich die Menschen auf Deutschlands größter Party den Spaß auch durch Schneematsch nicht verderben.
Knaller, Raketen und ganz viel Sekt: Das Jahr 2011 ist da. Milliarden Menschen auf dem ganzen Globus haben das neue Jahr mit Partys und grandiosen Feuerwerken begrüßt. In Berlin kamen Hundertausende am Brandenburger Tor zusammen, um sich auf Deutschlands größter Silvesterparty in die Arme zu fallen. Auch andernorts in Deutschland stiegen unzählige Raketen in den Himmel. Doch nicht nur der Himmel brannte: Deutschlandweit war die Feuerwehr im Dauereinsatz.
Vergnügt und friedlich blieb es auf der Berliner Party, die Polizei meldete zunächst keine Probleme. Insgesamt kamen laut Veranstalter eine Million Menschen zu dem Fest. Um 22.30 Uhr wurde dann das Gelände wegen des großen Andrangs geschlossen.
Um Mitternacht viele Aaaahs und Oooohs: Das Feuerwerk unter dem Motto „Architektur am Himmel“ des Künstlers Gert Hof erhellte fast 15 Minuten lang den historischen Schauplatz in Berlin-Mitte. Gänsehautstimmung, als Tenor Paul Potts aus voller Brust sein „Nessun Dorma“ (Keiner schlafe) schmetterte. Bei der berühmten Arie des Prinzen Kalaf in Puccinis „Turandot“ dachte sowieso keiner an Schlaf. Und Potts bekannte, er habe noch nie vor so vielen Menschen gesungen. Danach riss David Hasselhoff die Menschen mit seinem Song „Looking for Freedom“ mit.
Der Feuerwehr war jedoch weniger zum Feiern zumute. Vielerorts war sie im Dauereinsatz. Auch die Polizei wurde auf Trab gehalten. „Wir hatten bisher eine bewegte Nacht“, berichtete ein Sprecher der Bremer Polizei. „Wir sind bis 2.00 Uhr schon rund 150 Einsätze gefahren“. Auch bei der Feuerwehr gab es „Jubel und Trubel ohne Ende“. Größe Zwischenfälle waren laut Bundespolizei aber nicht bekannt.
Die meisten Deutschen feierten allerdings ungestört. Als sich die Bundesbürger in den Armen lagen, war bei vielen Menschen Neujahr schon lange eingeläutet: Am Freitag um genau 11.00 Uhr Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) begann das Jahr 2011 auf der Erde - zuerst auf der Weihnachtsinsel Kiritimati im Pazifik.
Drei Stunden später wurde in der australischen Hafenstadt Sydney der Jahreswechsel mit einem Riesenfeuerwerk zelebriert – angeblich dem teuersten und größten der Welt. Massenweise Fans hatten die Nacht über am Ufer campiert, um sich die beste Sicht auf das 5 Millionen Dollar (3,77 Millionen Euro) teure Lichtspektakel um die Sydney Harbour Bridge zu sichern. Es wurde damit gerechnet, dass weltweit rund eine Milliarde Menschen in 160 Ländern die Übertragung des Feuerwerks am Fernseher beobachten.
Auch in Hongkong oder Tokio kamen die Menschen weit vor unserer Zeit zusammen, um das neue Jahr zu bejubeln. In Moskau fielen sich die Leute zwei Stunden vor der deutschen Zeit am Roten Platz in die Arme.
Die Brasilianer feiern gleich dreimal Silvester. Das fünftgrößte Land der Erde hat drei Zeitzonen. An Rios legendärem Copacabana- Strand haben fast zwei Millionen Menschen bei sommerlichen Temperaturen mit heißen Samba-Rhythmen und Feuerwerk das neue Jahr 2011 begrüßt. Von elf in der Atlantikbucht vor Rio schwimmenden Pontons aus wurden tausende Raketen mit Musikbegleitung in den Himmel geschossen. Kurz zuvor gab es für die Partygemeinde eine Premiere: Erstmals wurde das Logo für die Olympischen Spiele 2016 in Rio präsentiert.
Auch in São Paulo versammelten sich in der Nacht zum Samstag schätzungsweise zwei Millionen Menschen auf der zentralen Straße Avenida Paulista. Entlang der kilometerlangen Partymeile waren riesige Bildschirme installiert, auf denen die Menschen den Count-down zum neuen Jahr verfolgten. Punkt Mitternacht – deutscher Zeit 3.00 Uhr – stiegen die ersten Raketen in den Himmel von São Paulo.
Im krisengeplagten Griechenland blieben Riesenfeuerwerke in diesem Jahr aus: Wegen der Finanznot wurde auch an den Feierlichkeiten gespart. In Madrid versammelten sich die Massen traditionell an der Puerta del Sol, um mit jedem Gongschlag um Mitternacht eine Traube zu verdrücken.
In Wien begrüßten Hunderttausende auf dem Silvesterpfad das neue Jahr. Am Stephansplatz gab es Operettenklänge, anderswo Pop, Rock und Soul, und im Prater kamen die Gäste zu Sambarhythmen ins Schwitzen. Ein Feuerwerk am Heldenplatz brachte den Himmel zum Leuchten.
In Frankreich versammelten sich mehr als 200 000 Menschen auf Pariser Champs-Élysées und am Eiffelturm. Auf ein buntes Spektakel am Himmel musste in der Stadt an der Seine allerdings verzichtet werden. Feuerwerkskörper waren in der Silvesternacht strikt verboten, um Brände und Verletzte zu vermeiden. Die französische Regierung hatte für die Silvesternacht knapp 54 000 Sicherheitskräften mobilisiert, um während der Neujahrsfeiern für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Vor allem in der Region Paris und in Straßburg war es in den Vorjahren immer wieder zu Krawallen gekommen.
In London hielt auch der Nebel die Besucher nicht davon ab, für das Feuerwerk an der Themse Schlange zu stehen. Mehr als eine Viertel Million Zuschauer wurden zu dem Spektakel rund um das Riesenrad London Eye erwartet – dort ging es erst eine Stunde nach der deutschen Zeit los.
Genau sechs Stunden nach den Deutschen haben mehr als eine Million Menschen am New Yorker Times Square das neue Jahr begrüßt. Unter dem Jubel der Massen glitt die leuchtende Kristallkugel in der letzten Minute von 2010 einen Fahnenmast herab. Doch die Begeisterung war nur kurz. Schon nach wenigen Sekunden stimmten Hunderttausende das besinnliche Lied „Auld Lang Syne“ („Nehmt Abschied, Brüder“) an, mit dem den Toten des vergangenen Jahres gedacht werden soll. Unmittelbar nach der letzten Zeile brach der Jubel aber unter den Klängen von „New York, New York“ wieder los.
Mehrere Tausend Polizisten hatten den Times Square, der mehrfach das Ziel islamistischer Terroristen war, hermetisch abgeriegelt. Am Nachmittag wurde der gesamte Platz geräumt und abgesucht, die Gullydeckel wurden versiegelt und Bombenspürhunde auf die Suche geschickt. Anschließend wurden Besucher nur nach strenger Kontrolle wieder zugelassen – ohne Tasche oder Rucksack.
Die fast zwei Meter große Kristallkugel ist seit mehr als hundert Jahren das Symbol der Silvesterfeier am Times Square. Sie sollte ein Feuerwerk ersetzen, weil es dabei immer Unfälle gegeben hatte. Auf Feuerwerk mussten die New Yorker diesmal auch fast verzichten. Raketen und Böller gibt es traditionell am 4. Juli, dem Unabhängigkeitstag, Silvester wird kaum geknallt.
Gefeiert wurde auch auf der Raumstation ISS: In der Silvesternacht überquert die Internationale Raumstation gleich 16 Mal die Datumsgrenze – angestoßen wird an Bord aber nur viermal. Die sechs aus Russland, den USA und Italien stammenden Raumfahrer stoßen zunächst jeweils um Mitternacht ihrer Landeszeit an. Ein viertes Mal werden die Sektkelche dann in rund 350 Kilometer Höhe „offiziell“ um Mitternacht Greenwich-Zeit erhoben.
Nicht gefeiert wird in China, da dort das neue Jahr nach dem
dpa