20 Dinge, die Sie noch nicht über Astro-Alex wussten

Der deutsche Astronaut kommt im Dezember zurück auf die Erde. Während seiner Zeit im All ist eine Biografie über ihn erschienen – die AZ hat reingelesen.
Rosemarie Vielreicher |
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Alexander Gerst ist der erste deutsche Kapitän auf der ISS
imago/ZumaPress Alexander Gerst ist der erste deutsche Kapitän auf der ISS

Alexander Gerst (42) schreibt gerade Geschichte: Er ist der erste deutsche Kapitän auf der Internationalen Raumstation (ISS). Und Felix Westermühl wiederum hat Gersts Geschichte geschrieben: seine Biografie. Die ist erschienen, während Astro-Alex um die Erde kreist.

Die AZ hat sich die knapp 200 Seiten angeschaut (auf denen man auch viel über die Raumfahrt an sich erfährt) und 20 Fakten über Gerst gesammelt:

  1. Alexander Gersts Wurzeln: Die Familie des Vorzeige-Astronauten hat sich beruflich eher weniger mit dem All beschäftigt: Der Urgroßvater Ernst Gerst stammte aus einer Metzgerei-Familie. Er übernahm später in Künzelsau einen Schlosserei-Betrieb, der über Jahrzehnte und Generationen wuchs.
     
  2. Seine Lieblingsserie: Als Kind schaute Alexander Gerst am liebsten "Captain Future". Die Eltern dieser Zeichentrick-Hauptfigur müssen zum Mond fliehen. Dort schaffen sie künstliche Wesen als Helfer für die Menschheit.
     
  3. Neugieriger Schüler: Gerst soll schon in der Schule extrem interessiert gewesen sein und den Lehrern immer wieder Fragen über Fragen gestellt haben. Sein Mathematiklehrer soll einmal zu ihm gesagt haben: "Mensch, Alexander, ich könnte Sie auf den Mond schießen."
     
  4. Seine Rucksackreise: Nach dem Zivildienst beim Deutschen Roten Kreuz machte sich Gerst auf zu einer Rucksack-Reise. Ein Jahr lang war er unterwegs. Ein besonderes Highlight für ihn laut seiner Biografie: die Vulkane in Neuseeland.
     
  5. Seine Diplomarbeit: Das Thema verwundert dementsprechend nicht. Er beschäftigte sich mit den Veränderungen von Strukturen unter dem neuseeländischen Vulkan Ruapehu nach einer Eruption. Das Urteil seines Professors: "exzellent".
     
  6. Der Fotografie-Fan: Gerst ist ein passionierter Fotograf, was er auf seinen Sozialen Medien mit seinen Fans oft und gern teilt. Vor seiner Karriere als Astronaut pflegte er die Seite planet3. Aktualisiert wird sie nicht mehr, aber sie ist noch immer als eine Art Archiv verfügbar.
     
  7. Seine Doktorarbeit: Seine Dissertation über strombolianische Vulkaneruptionen beginnt mit einem Zitat aus dem Gedicht "Ulysses" von Alfred Lord Tennyson aus dem Jahr 1833: "To strive, to seek, to find, and not to yield". Übersetzt heißt das: "Sich bemühen, suchen, finden und nicht nachgeben". Klingt wie ein Lebensmotto des Astronauten.
     
  8. Seine Bewerbung fürs All: Am 10. April 2008 suchte die Europäische Raumfahrtagentur (ESA) offiziell neue Astronauten. 8413 Kandidaten bewarben sich für das strenge Auswahlverfahren, nur sechs schafften es in den Astronautenkader. Darunter: Gerst. Ein am Auswahlverfahren beteiligter Psychologe sagte über ihn: Er sei zwar ein bisserl nervös gewesen, aber von Anfang an natürlich und authentisch.
     
  9. Übung macht den Meister: Bevor er das erste Mal ins All flog, lagen bereits viereinhalb Jahre Vorbereitung hinter ihm. Nicht alles war dabei schön und angenehm. Das Training in der Humanzentrifuge zum Beispiel nannte Gerst laut seiner Biografie "brutal". Dabei wird die Situation des Raketenstarts simuliert. Der Körper fühlt sich dabei acht- bis neunmal so schwer wie normal an.
     
  10. Der Allrounder: Innerhalb seiner Vorbereitungszeit hat er eigenen Angaben zufolge die Fähigkeiten eines Wissenschaftlers, Hausmeisters, eines Piloten, einer Reinigungskraft, eines Arztes, Feuerwehrlers, Ingenieurs und Versuchskaninchens erworben.
     
  11. Seine All-Rituale: Als Glücksbringer für die Astronauten gilt, vor dem Start den sowjetischen Klassiker "Weiße Sonne der Wüste" zu schauen. Genau den Film hatten auch die Mitglieder der erfolgreichen Sojus-12-Mission 1973 vorher geschaut. Gerst pflanzte auch einen Baum in Baikonur, so wie es vor ihm auch Juri Gagarin (der erste Mensch im All) im Jahr 1961 getan hatte.
     
  12. Seine Musikwünsche: Vor seinem ersten Start ins All am 28. Mai 2014 wünschte sich Gerst folgende Lieder: "Rückenwind" von Thomas D., "Über den Wolken" von Reinhard May, "Major Tom" von Peter Schilling und "Spacelab" von Kraftwerk.
     
  13. Sein Lieblingsessen: Schon bevor er zum ersten Mal zur Raumstation aufbrach, waren seine liebsten Speisen dorthin unterwegs. Er hatte sich folgendes "bestellt": Käsespätzle, Saiten (Wiener Würstl) und Grießflammeri.
     
  14. Sein erstes Experiment: Gerst musste bei seiner ersten Mission zunächst einen Fragebogen ausfüllen – zum Thema Kopfschmerzen. Hintergrund: Viele Astronauten litten darunter, sie hätten das Gefühl, als würde ihnen gleich der Kopf platzen.
     
  15. Seine Sehnsüchte im All: Am meisten vermisste der Astronaut im All ganz einfache Dinge wie im Wald joggen zu gehen oder einen Apfel zu essen.
     
  16. Seine Ehrung: Alexander Gerst hat etwas mit Senta Berger gemeinsam – nämlich die Auszeichnung mit dem Verdienstkreuz erster Klasse. Wie auch die Schauspielerin bekam es der Astronaut vom damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck am 13. Januar 2015 überreicht. Begleitet wurde er dabei von seinen Eltern, seiner Großmutter und seiner Freundin.
     
  17. Sein All-Sport: Während seines Aufenthalts auf der Internationalen Raumstation baute er drei Kilo zusätzliche Muskelmasse auf. Die Astronauten trainieren dort oben täglich, zum Beispiel auf einem Laufband.
     
  18. Die Sache mit der Maus: Es gibt viele Verbindungen zwischen Gerst und "Der Sendung mit der Maus". Gerst hat das berühmte Stofftier und den Elefanten-Spezl nicht nur mit ins All genommen, er war selbst schon Thema der Sendung – am 25. Mai 2014. Und: Er hatte den Stoff-Glücksbringer auch früher schon bei einer Expedition zu einem Vulkan mit dabei.
     
  19. Sein zweiter Start zur ISS: Am 6. Juni 2018 startete er um 13.12 Uhr erneut ins All. Seit Oktober hat er dort den Posten als Kapitän inne. Seine Mission soll im Dezember zu Ende gehen. Bis dahin postet er noch fleißig im Netz. Zum Beispiel ein Bild mit Unterhosen in einem Plastikbeutel. Der Text dazu: "Falls sich jemand gefragt hat, wie viele frische Klamotten man als Astronaut auf der ISS in zwei Wochen anziehen darf (ja, das sind 5 x Unterwäsche)".
     
  20. Der Traum vom Mars: Gerst hält es nicht für ausgeschlossen, zum Mars zu reisen. Er soll nach seiner ersten ISS-Mission gesagt haben, dass er, wenn er zum Mars fliegen sollte, es am liebsten mit seinen ISS-Kollegen tun würde. Er war damals mit Maxim Surajew und Reid Wiseman gestartet.

Felix Westermühl: Alexander Gerst Biografie, riva Verlag, 192 Seiten, 17, 99 Euro.

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