16 Jahre Haft! - "Costa Concordia"-Kapitän verurteilt
Grosseto - Kurz vor dem mit Spannung erwarteten Urteil gegen "Costa Concordia"-Kapitän Francesco Schettino hat der Angeklagte unter Tränen seine Rolle als Sündenbock beklagt. "Mein Kopf wurde geopfert, um wirtschaftliche Interessen zu schützen", sagte der 54-Jährigen vor der Gericht im toskanischen Grosseto, bevor die drei Richter am Mittwochabend das Urteil verkündeten.
Schettino ist für das Schiffsunglück mit 32 Toten zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. Schettino selbst war bei dem Urteilsspruch nicht anwesend, obwohl er das zuvor angekündigt hatte. Er habe Fieber, erklärten seine Anwälte.
Das Kreuzfahrtschiff war am 13. Januar 2012 mit mehr als 4200 Menschen an Bord vor der italienischen Insel Giglio auf eine Felsen gefahren und gekentert. Unter den Toten waren 12 Deutsche.
Schettinos Anwälte hatten einen Freispruch gefordert, die Staatsanwaltschaft 26 Jahre und 3 Monate Haft. Dem 54-Jährigen waren unter anderem fahrlässige Tötung und Körperverletzung vorgeworfen worden.
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Schettino hatte sich nach dem Unglück zuerst selbst gerettet, bevor die Evakuierung abgeschlossen war. Er selbst hatte immer wieder betont, dass vor allem seine Crew an dem Unglück schuld gewesen sei. Schettino war der einzige Angeklagte in dem Mammutprozess und stand seit eineinhalb Jahren vor Gericht.
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