14 „Hells Angels“ nach Überfall vor Gericht
HANNOVER - Die Rocker hatten im März 2006 fünf "Bandidos" überfallen, mit Axtstielen geprügelt und gefesselt. Auch die Opfer sind wenig kooperativ - unter Rockern gilt der Ehrenkodex, dass Streitigkeiten ohne Einschalten der Polizei geregelt werden.
14 Mitglieder der berüchtigten Rockergruppe „Hells Angels“ müssen sich seit Montag wegen eines Raubüberfalls auf ein Vereinsheim der verfeindeten „Bandidos“ bei Bremen verantworten.
Der Prozess vor dem Landgericht Hannover begann unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Die Angeklagten wurden mit Hand- und Fußfesseln ins Gericht geführt. Den 14 Rockern zwischen 32 und 47 Jahren wird Raub und schwere Körperverletzung vorgeworfen. Der brutale Überfall vom März 2006 konnte nur dank eines Aussteigers der „Hells Angels“ aufgeklärt werden. Der 32-Jährige ist ebenfalls angeklagt, sitzt aber aus Sicherheitsgründen direkt neben seinem Verteidiger.
Einige der fünf Opfer des Überfalls auf das „Bandidos“-Vereinsheim in Stuhr-Brinkum bei Bremen trugen lebensgefährliche Verletzungen davon. Die Opfer seien aber trotzdem „wenig kooperativ“ gewesen, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Unter Rockern gilt der Ehrenkodex, dass Streitigkeiten direkt und ohne Einschalten der Polizei geregelt werden. Über die Motive für die Tat gibt es bislang keine Erkenntnisse.
„Hells Angels“ und „Bandidos“ liefern sich seit Jahren Revierkämpfe. Bei dem Überfall im März 2006 schlugen die „Angels“ des Bremer Clubs mit Axtstielen auf die „Bandidos“ ein. Dann fesselten sie die fünf Rocker und verklebten ihnen die Augen. Unter den Opfern war auch der Chef der Bremer „Bandidos“. Er wurde im Sommer zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er an einem Rachemord an einem „Angel“ beteiligt war.
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