1000 Einsätze in einer Nacht

Der Jahreswechsel gerät für die Feuerwehr immer zum Großkampftag. Fast 600Männer und Frauen sind im Einsatz. Was die in den vergangenen Jahren alles erlebt haben, lesen Sie auf dieser Seite.
von  Abendzeitung
Der Großraumlüfter – keiner macht bei der Münchner Berufsfeuerwehr im Notfall mehr Wind als dieses Spezialfahrzeug.
Der Großraumlüfter – keiner macht bei der Münchner Berufsfeuerwehr im Notfall mehr Wind als dieses Spezialfahrzeug. © Berufsfeuerwehr München

Der Jahreswechsel gerät für die Feuerwehr immer zum Großkampftag. Fast 600Männer und Frauen sind im Einsatz. Was die in den vergangenen Jahren alles erlebt haben, lesen Sie auf dieser Seite.

Silvester ist die heißeste Nacht des Jahres – zumindest für Feuerwehrleute. Auf den zehn Wachen in der Stadt ist jeder verfügbare Mann und jede verfügbare Frau in Bereitschaft.Vor einem Jahr mussten sie in der Silvesternacht zu 1000 Einsätzen ausrücken – auch heuer wird es turbulent.

Schampus und Feuerwerk sind für die Feuerwehr in dieser Nacht des Jahres tabu. „Striktes Alkoholverbot auf allen Wachen“, sagt ein Sprecher. Feuerwerk selber abbrennen dürfen sie im Dienst auch nicht, dafür beschäftigt die Feuerwehr das der anderen um so mehr: verirrte Raketen, die ganze Häuser in Flammen aufgehen lassen, Verletzte durch Böller oder alkoholbedingte Stürze und angezündete Altpapiercontainer halten sie auf Trab. Rund 350Mitglieder der Berufsfeuerwehr, darunter sieben Frauen, schieben Dienst. Dazu nochmals 200 Helfer bei der Freiwilligen Feuerwehr. Spätestens ab 23.30 Uhr, wenn immer mehr Raketen in den Himmel sausen, geht es rund. Dann schrillt der Alarm im Minutentakt. Nach Mitternacht steigt die Zahl der Einsätze sprunghaft an. Kurz nach zwei Uhr morgens flacht die Kurve wieder deutlich ab. Zumindest was Schäden durch Feuerwerk, Verletzungen durch leichtsinniges Hantieren mit Böllern und den Abtransport von Alkoholleichen betrifft.

Zum Morgen hin, wenn die erstenmit dem Auto zum Skifahren aufbrechen, Verwandte besuchen oder in die Arbeit starten, wird es wieder lebhaft auf den Feuerwachen. Dann sind es vor allem Unfälle, die die Helfer nicht zur Ruhe kommen lassen. Auch der Neujahrsmorgen 2011 könnte hektisch werden. Die Meteorologen sagen Nebel bei Temperaturen um den Gefrierpunkt voraus: Unfallwetter.

Ralph Hub

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