10 Tote bei Bus-Drama auf Autobahn A4 - Fahrer im Visier
Dresden - Nach dem schweren Unfall mit zehn Todesopfern auf der Autobahn 4 bei Dresden richten sich die Ermittlungen nun auf den Fahrer des polnischen Doppeldecker-Busses. Der 44-Jährige war in der Nacht zum Samstag auf einen vor ihm fahrenden Reisebus aus der Ukraine aufgefahren und hatte dadurch eine Katastrophe ausgelöst.
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Der polnische Bus kam ins Schleudern, durchbrach die Mittelleitplanke und stieß dort mit einem entgegenkommenden Kleinbus zusammen, der gleichfalls aus Polen stammte. Der Doppeldecker-Bus stürzte daraufhin etwa zehn Meter eine Böschung hinunter und überschlug sich. Zehn Menschen starben, 69 wurden verletzt, 39 davon schwer.
Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung. Bis zum Samstagabend konnte der Fahrer noch nicht vernommen werden. Berichte, wonach der 44-Jährige am Steuer eingeschlafen sei, bestätigten die Behörden nicht. Experten halten das wegen des Unfallzeitpunktes kurz vor 2.00 Uhr aber für denkbar.
Das Unglück hatte am Samstag Bestürzung ausgelöst. Bis zum Abend waren erst fünf der zehn Todesopfer identifiziert - drei Männer und zwei Frauen aus Polen. Acht Opfer hatten in dem Kleinbus gesessen. Die beiden anderen stammen aus dem polnischen Reisebus. In dem Bus aus der Ukraine wurden vier Insassen nur leicht verletzt.
Rund 150 Mitarbeiter von Feuerwehr und Rettungsdienst waren im Einsatz. Die Verletzten kamen in Krankenhäuser in Dresden, Pirna und Radebeul. Viele Reisende hatten Schürfwunden, Prellungen, Brüche oder einen Schock. Den Rettern bot sich ein Bild des Grauens. Fotos von den Bussen zeugen von der Wucht des Aufpralls und dem Ausmaß der Tragödie.
Die A4, die von Eisenach in Thüringen bis nach Görlitz an der Grenze zu Polen führt, war an der Unfallstelle bis zum frühen Nachmittag voll gesperrt. Da das Unglück mit dem Beginn der Sommerferien in Sachsen zusammenfiel, bildeten sich lange Staus. Durch Umleitungen waren auch Teile des Dresdner Straßennetzes verstopft.
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