Zwischen trostlos und Trubel auf der IAA: Nicht überall ist was los

München - Sie lassen sich nichts anmerken. Fast alle Stühle im Saal sind leer, doch die Diskussion auf der Bühne geht trotzdem weiter - vielleicht schaut ja digital jemand zu.
Die Messestände der Autohersteller sind gut besucht
Wer sich in die Messehallen der IAA begibt, wandelt zwischen trostloser Leere und großem Trubel. Gut besucht sind die Messestände der Autohersteller. Bei BMW stehen Besucher vor den Autos an, ein Kind sitzt am Steuer eines "BMW i4" und drückt wahllos auf Knöpfe.
"Der sitzt da schon zehn Minuten", sagt ein älterer Besucher genervt, "ich würde mir das auch mal gerne anschauen." Eine Halle weiter macht ein Akrobat einen Handstand, dann nimmt er eine Athletin auf seine Schultern. Kein Zirkus, sondern der Stand der chinesischen Autofirma "WEY", die mit viel Extravaganz und - ganz Automesse-Klischee - gut aussehenden Models wirbt. Auch das lockt Besucher.

Ähnliche Bilder bei Mercedes und VW, auch hier ist viel los, wer in einem der Autos probesitzen will, muss warten. Porsche und Audi meiden die Messehallen dennoch ganz und haben sich nur mit einem Stand in der Innenstadt platziert.
Gähnende Leere bei der "Mobility Stage" und den Fahrradhallen
Ganz anders ist die Lage ein paar Messehallen weiter. Wer sich in die Halle A 3 verirrt, steht plötzlich vor einem Meer aus leeren weißen Stühlen. Hier ist die "Mobility Stage", eine Bühne auf der während der Messe Vorträge stattfinden. Als die AZ den Saal besucht, findet ein Vortrag statt - vor einem Publikum von etwa zehn Leuten.

Auch die Fahrradhallen sind nicht gut besucht - und das obwohl Merkel und Schweinsteiger vor ein paar Tagen zu Besuch waren.

"Wenn heute die IAA zu Ende ginge, könnte ich sagen, es hat sich nicht gelohnt", sagt Kettler-Verkaufsleiter Hans Retzlaff. Auch, dass man auf der Messe mit dem Radl nicht Probe fahren dürfe, sei nicht optimal. Er hofft nun aufs Wochenende - und dass das Geschäft in der Innenstadt besser läuft.