Zwischen trostlos und Trubel auf der IAA: Nicht überall ist was los

An manchen Ständen der Messe bilden sich lange Schlangen, doch auf der Bühne halten Experten Vorträge vor leeren Stuhlreihen.
Paul Nöllke, Andre Spannl |
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Großer Andrang am Stand von BMW.
Großer Andrang am Stand von BMW.

München - Sie lassen sich nichts anmerken. Fast alle Stühle im Saal sind leer, doch die Diskussion auf der Bühne geht trotzdem weiter - vielleicht schaut ja digital jemand zu.

Die Messestände der Autohersteller sind gut besucht

Wer sich in die Messehallen der IAA begibt, wandelt zwischen trostloser Leere und großem Trubel. Gut besucht sind die Messestände der Autohersteller. Bei BMW stehen Besucher vor den Autos an, ein Kind sitzt am Steuer eines "BMW i4" und drückt wahllos auf Knöpfe.

"Der sitzt da schon zehn Minuten", sagt ein älterer Besucher genervt, "ich würde mir das auch mal gerne anschauen." Eine Halle weiter macht ein Akrobat einen Handstand, dann nimmt er eine Athletin auf seine Schultern. Kein Zirkus, sondern der Stand der chinesischen Autofirma "WEY", die mit viel Extravaganz und - ganz Automesse-Klischee - gut aussehenden Models wirbt. Auch das lockt Besucher.

Die Models und Akrobaten des chinesischen Autoherstellers "WEY" locken deutlich mehr Besucher...
Die Models und Akrobaten des chinesischen Autoherstellers "WEY" locken deutlich mehr Besucher... © Andre Spannl

Ähnliche Bilder bei Mercedes und VW, auch hier ist viel los, wer in einem der Autos probesitzen will, muss warten. Porsche und Audi meiden die Messehallen dennoch ganz und haben sich nur mit einem Stand in der Innenstadt platziert.

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Gähnende Leere bei der "Mobility Stage" und den Fahrradhallen

Ganz anders ist die Lage ein paar Messehallen weiter. Wer sich in die Halle A 3 verirrt, steht plötzlich vor einem Meer aus leeren weißen Stühlen. Hier ist die "Mobility Stage", eine Bühne auf der während der Messe Vorträge stattfinden. Als die AZ den Saal besucht, findet ein Vortrag statt - vor einem Publikum von etwa zehn Leuten.

... als eine Diskussion zum Thema "To game is to learn about the future" (Gaming ist über die Zukunft zu lernen).
... als eine Diskussion zum Thema "To game is to learn about the future" (Gaming ist über die Zukunft zu lernen). © Andre Spannl

Auch die Fahrradhallen sind nicht gut besucht - und das obwohl Merkel und Schweinsteiger vor ein paar Tagen zu Besuch waren.

Große Leere hingegen in der Fahrradhalle.
Große Leere hingegen in der Fahrradhalle. © Andre Spannl

"Wenn heute die IAA zu Ende ginge, könnte ich sagen, es hat sich nicht gelohnt", sagt Kettler-Verkaufsleiter Hans Retzlaff. Auch, dass man auf der Messe mit dem Radl nicht Probe fahren dürfe, sei nicht optimal. Er hofft nun aufs Wochenende - und dass das Geschäft in der Innenstadt besser läuft.

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27 Kommentare
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  • Berger am 13.09.2021 15:37 Uhr / Bewertung:

    Weil manche meinen, Fahrräüder hätten auf der IAA nichts verloren:
    Das Wort Automobol bedeutet ja nichts anderes als selbstständig beweglich zu sein. Das trifft letztlich auf kein Fahrzeiug zu, dass noch nicht iim Perpetuum-mobile-Prinzip funktioniert. Beim Fahrrad braucht es immerhin nur die Muskelkraft des Fahrers, das erfüllt imho eher das Kriterium "selbstständig" als ein Fahrzeig mit einem Energieträger wie Benzin oder Strom.

  • Kater Mark am 12.09.2021 13:56 Uhr / Bewertung:

    Diese IAA hat nichts mit den vergangenen IAA´s zu tun. Fahrräder haben auf einer Automesse nichts verloren. Viele Hersteller blieben ja auch weg. Der Flair den die Messe mal in Frankfurt hatte ist weg. Ebenso gibt es ja kaum noch die exclusiven Veredler, die frühers in Frankfurt ausstellten. Da gab es auch noch Fachtage (Eintritt 60 DM!) und man konnte dann in Ruhe sich die Autos anschauen. Auch gab es zumindest bis 2012 keine Demos gegen die Messe.

  • Fußball-Fan am 12.09.2021 12:41 Uhr / Bewertung:

    Das IAA-Konzept München ist gescheitert. Wenn sich die Veranstalter trauen, es 2022 wieder zu versuchen, wird es wohl noch mehr Proteste geben. Es braucht keine Auto-Messe in München.

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