Zweiter Tunnel oder Bypass

Ein neuer Stammstrecken-Tunnel? Oder doch lieber den S-Bahn-Südring? Wenn die Vollversammlung des Stadtrats am 20. Mai entscheidet, wird’s auf alle Fälle spannend. Die Grünen könnten das Zünglein an der Waage sein.
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Die Zukunftsplanung für die Münchner S-Bahn ist nach wie vor ungeklärt
Mike Schmalz Die Zukunftsplanung für die Münchner S-Bahn ist nach wie vor ungeklärt

MÜNCHEN - Ein neuer Stammstrecken-Tunnel? Oder doch lieber den S-Bahn-Südring? Wenn die Vollversammlung des Stadtrats am 20. Mai entscheidet, wird’s auf alle Fälle spannend. Die Grünen könnten das Zünglein an der Waage sein.

Zweite Stammstrecke? Oder S-Bahn-Südring? Der Streit in dieser Frage spitzt sich zu. Gestern schien es fast einsam um die SPD im Stadtrat zu werden, die weiter klar für die Tunnellösung eintritt. Im Planungsausschuss zeichnete sich ab, dass die anderen Parteien zumindest eine genauere Prüfung des Südrings anstreben. Entschieden wurde aber noch nichts – erst in der Vollversammlung am 20. Mai wird es ernst. Dabei könnten die Grünen das Zünglein an der Waage werden. Fraktionschef Sigi Benker bestätigt, dass in der Fraktion zwar eine knappe Mehrheit den Südring favorisiert. „Aber sich die Option Tunnel nicht verbauen will.“

"Keine Zwangsbeglückung"

Und genau diese Angst geht um – auch wegen Äußerungen eines verkehrspolitischen Sprechers der Landtags-CSU. „Wenn so viel Geld für so etwas ausgegeben wird, hätten wir gerne eine breite Akzeptanz dafür“, sagt Verkehrssprecher Eberhard Rotter. „Es soll keine Zwangsbeglückung geben.“ Grundsätzlich habe er kein Problem mit einer Intensivierung der Südring-Planung. „Aber das bringt Verzögerungen von mindestens zwei Jahren mit sich.“ Und dann könnte das zur Verfügung stehende Geld vielleicht anderweitig verplant sein.

Die Grünen wollen jetzt in Klausur gehen. „Wir wollen es schaffen, mit der SPD gemeinsam abzustimmen“, so Benker. Auch werde es ein einheitliches Votum der grünen Stadträte geben – weil es sich um keine Gewissenfrage handelt. Dagegen reichte die CSU bereits einen Änderungsantrag ein. Darin fordert sie, dass der Stadtrat die Staatsregierung bitten soll, „die Alternative zum Stammstreckentunnel – nämlich den Ausbau des Südrings beziehungsweise des Baus des Nordtunnels in Verbindung mit der Verlängerung der U-Bahn nach Pasing – auf ein vergleichbares qualifiziertes Planungsniveau wie die Tunnelplanungen zu bringen.“

Albert Scheller, Projektleiter bei der Bahn, warnt: „Fest steht, dass mit dem Südring deutliche Kosten auf die Stadt zukommen.“ Sie müsste sich an den Brücken für den Ausbau beteiligen. SPD-Stadtrat Ingo Mittermaier schätzt diese Kosten auf mindestens 30 Millionen Euro.

J. Lenders

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