Zweite S-Bahn-Stammstrecke: Keine genauen Zahlen?

München - Hat die Bundesregierung keine genaue Kenntnis über das Kosten-Nutzen-Verhältnis beim Mega-Projekt Zweite Stammstrecke? Das zumindest legt die Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage der Münchner Abgeordneten Nicole Gohlke (Linkspartei) nahe.
Grundlage für die Entscheidung des Bundes zur Mitfinanzierung der Stammstrecke sei eine standardisierte Bewertung vom Oktober 2016 gewesen, heißt es in dem Schreiben, das der AZ vorliegt. "Darüber hinaus liegen der Bundesregierung keine eigenen Informationen zu der Anzahl der Bewertungen vor."

Münchner Abgeordnete Nicole Gohlke übt Kritik
Nicole Gohlke kritisierte diese Aussage scharf. "Dass vonseiten der Bundesregierung keine Kosten-Nutzen-Neuberechnung eingefordert wurde, ist kein Zufall, sondern Kalkül der Beteiligten, allen voran der CSU", sagte Gohlke der AZ. "Sie will wie den Münchner Hauptbahnhofsbau nun auch dieses Prestigeprojekt durchdrücken. Ungeachtet dessen, ob die Kosten weiter explodieren und den Fahrgästen die lediglich sechs Züge mehr auf der Strecke überhaupt Erleichterung im täglichen Pedelstress bringen."
Lesen Sie auch: München - S-Bahn-Störung behoben - jedoch weiterhin Beeinträchtigungen
Lesen Sie auch: Umgang mit dem Hauptbahnhof - Ein echtes Drama