Zweite S-Bahn-Stammstrecke: Der Protest in Haidhausen geht weiter

In Haidhausen sind immer noch viele wütend – und die Landtags-Grünen basteln an Alternativen.
von  Anna Rauch/Felix Müller
Kleine Demo: Etwa 100 Haidhauser protestieren am 21. Februar gegen die zweite Stammstrecke.
Kleine Demo: Etwa 100 Haidhauser protestieren am 21. Februar gegen die zweite Stammstrecke. © Sigi Müller

Zweite Stammstrecke: In Haidhausen sind immer noch viele wütend – und die Landtags-Grünen basteln an Alternativen.

München - Mit Trillerpfeifen und Plakaten zogen die Haidhauser Protestler vor ein paar Wochen nochmal durchs Viertel. Es gibt sie noch: die Bewegung gegen den Tunnelbau, der hier, mitten im grün-bürgerlichen Stadtteil rechts der Isar für besonders große Belastungen sorgen wird.

Doch wie fühlen sich die Haidhauser vor dem Spatenstich? Und wie geht es weiter mit dem Protest? Die AZ hat nachgefragt.

Während nur ein paar Meter weiter das Bürgerfest stattfindet, will die Bürgerinitiative "S-Bahn-Ausbau" heute ab 14 Uhr an einem Infostand vorm Rathaus über die ihrer Meinung nach bessere Lösung informieren: den Südring.

"Es ist noch nicht vorbei!"

Denn verloren ist der Kampf für sie noch keineswegs. "Wir versuchen es weiter", sagt Walter Heldmann, der zweite Vorsitzende. Große Hoffnungen setzt die Initiative derzeit in die Klagen von Anwohnern in Haidhausen gegen das Projekt. Für das Viertel steht die Baugenehmigung immer noch aus. Auch die noch nicht abschließend geklärte Finanzierung könnte den Tunnel noch blockieren, glaubt Heldmann: "Solange diese Dinge nicht abschließend geklärt sind, ist es noch nicht vorbei."

Und so wollen die Gegner weiter ihre Sache publik machen. Nicht nur beim morgigen Bürgerfest, sondern auch bei der Bürgerversammlung, die im Mai nachgeholt wird. Kürzlich war sie wegen Überfüllung abgebrochen worden – noch so ein Indiz, dass der Protest lebt.

Die Versammlung findet Heldmann wichtig. "Damit unsere Meinung weiter öffentlich bleibt", wie er sagt. Er kann sogar Neueintritte bei der Initiative vermelden.

Im Landtag stehen die Grünen der Stammstrecke weiter kritisch gegenüber. Sie wollen unter anderem den S-Bahn Südring, der am Kolumbusplatz und an der Poccistraße neue Verknüpfungen mit der U-Bahn schaffen soll. Landtags-Fraktionschef Ludwig Hartmann sagt: "Nicht alle Menschen wollen ins Zentrum – durch fehlende Alternativen müssen sie aber und belasten den Pendlerverkehr noch zusätzlich".

Lesen Sie dazu auch die AZ-Meinung: Ein guter Tag – auch für die Städter

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