Zweite Röhre für die S-Bahn: Dobrindt will mehr Geld geben
Der Verkehrsminister sagt, er werde den Anteil des Bundes erhöhen – doch auch die Stadt soll dann mehr zahlen
München - Für den Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ist es „zweifellos das wichtigste Nahverkehrsprojekt in der Bundesrepublik“: die zweite Stammstrecke der Münchner S-Bahn.
Deshalb freut sich Reiter, dass Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) nun mehr als bisher für das riesige Bauvorhaben zahlen will. Bisher ist vereinbart, dass der Bund 493 Millionen Euro zahlt, 1,274 Milliarden kommen vom Freistaat, 133 Millionen von der Bahn, und 147 Millionen will die Stadt München freiwillig zuschießen.
Doch das wird nicht reichen. Die Staatsregierung rechnet aktuell wohl mit Gesamtkosten in Höhe von drei Milliarden Euro. Alexander Dobrindt sagte nun zur „Bild“-Zeitung: „Der Bund ist bereit, seinen Anteil zu erhöhen.“ Das werde aber nicht reichen. Deshalb will er, dass auch die Stadt ihren Anteil an der Finanzierung erhöht.
Das ist natürlich etwas forsch, da die Stadt sich zwar an der Finanzierung beteiligt, das aber nicht müsste. Entsprechend reagiert Dieter Reiter auf die Forderung. „Die Stadt hat eine freiwillige Mitfinanzierung der Stammstrecke zugesagt, dazu stehen wir selbstverständlich auch weiter“, sagt der Oberbürgermeister zu AZ.
Allerdings wartet man im Rathaus noch darauf, dass Dobrindt konkrete Berechnungen und Zusagen vorlegt. Oberbürgermeister Dieter Reiter hatte zuletzt in einem Brief an Dobrindt Druck gemacht. Auch Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) drängte auf einen raschen Bau der zweiten Röhre.
Dazu sollen das Planfeststellungsverfahren beschleunigt und die Zusagen über die Finanzierung endlich fix gemacht werden.