Zweirad-Glück! Münchner Radltouren für jeden Geschmack

Nicht zu heiß und doch auch ein paar Sonnenstunden: Dieses Wochenende eignet sich für einen Ausflug mit dem Radl. Wir stellen Ihnen ein paar Tourenmöglichkeiten vor.
von  AZ
Radtouren in und München sind besonders zu dieser Jahreszeit eine schöne Abwechslung.
Radtouren in und München sind besonders zu dieser Jahreszeit eine schöne Abwechslung. © Leonie Lorenz

München - Schön ist's, wenn man für das Radlvergnügen gar nicht weit fahren muss, sondern gleich in der Stadt starten kann. Der neue Radlführer "Radeln für die Seele" von Andreas und Harald Hesse ist perfekt für alle diejenigen, die auf zwei Rädern durch schöne Landschaften, zu urigen Biergärten und zu erfrischenden Seen fahren wollen, aber das am liebsten fast direkt von der Haustür aus tun.

Zwei der Touren auf etwas unbekannteren Pfaden dürfen wir Ihnen hier vorstellen, dazu kommen Radltouren-Tipps aus der Redaktion.

Wir wünschen eine gute Fahrt und eine erfrischende Pause am See oder im Biergarten!

Fahrrad-Tour Nr. 1: Vom Ostpark nach Solalinden

Ein Schlenker im Osten.
Ein Schlenker im Osten. © Thorsten David

Tourensteckbrief: 20 Kilometer, 50 Höhenmeter, 2 Stunden

Los geht's am Parkplatz des Michaelibads, einen Steinwurf vom Biergarten Michaeligarten (1) entfernt. Von der Feichtstraße biegen wir rechts auf den Radweg ein, der neben der Heinrich-Wieland-Straße verläuft. An einer großen Kreuzung mit der Monumentalskulptur "Die Blaue Spirale" (2) fahren wir links in die Corinthstraße. Hinter der St.-Michael-Kapelle führt unser Weg rechts in die Emil-Nolde-Straße. Dann geht es abermals rechts in die Max-Beckmann-Straße, die wir in einer Linkskurve nach rechts in eine Parkanlage verlassen. Hier halten wir uns links und radeln den schmalen grünen Grenzstreifen entlang, kreuzen mittendrin den Hugo-Lang-Bogen und schwenken am Ende links in die Friedrich-Creuzer-Straße ein. Kurz darauf geht es rechts in die Straße Am Hochacker, der wir 800 Meter folgen - zur Linken von Häusern, zur Rechten vom Ausläufer des Truderinger Walds flankiert.

Sankt Michael in voller Blüte.
Sankt Michael in voller Blüte. © Harald Hesse

Dann drehen wir rechts in den Schrammingerweg ab. Nach gut 2,5 naturnahen Kilometern, abwechselnd von offenen Wiesen, dichtem Wald und weitläufigen Feldern begleitet, erreichen wir die Keferloher-Markt-Straße, die links nach Solalinden führt. Wir machen einen Abstecher ins Dorf, um in Rothmeyers Zur Einkehr (3)einen Zwischenstopp einzulegen. Anschließend radeln wir über die Keferloher-Markt- Straße zurück mit Kurs aufs Nachbardorf Oedenstockach. Im Herzen von Oedenstockach passieren wir den Kapellenplatz, mit der Sankt-Anna-Kapelle (4). Kaum haben wir das Dorf verlassen, kreuzen wir die viel befahrene Münchner Straße und gelangen in die Oedenstockacher Straße. Nach einem kleinen Waldstück biegen wir rechts in die Hauptstraße ab, die wir nach rund 600 Metern wiederum nach rechts in die Karl-Huber- Straße verlassen, um an der nächsten Möglichkeit links in die Walkürenstraße zu wechseln. Nun folgt ein knapp fünf Kilometer langes Stück auf verkehrsarmen Nebenstraßen. Wir radeln bis ans Ende der Walkürenstraße, wo wir nach links in die Josef-Kyrein-Straße und sofort wieder nach rechts in die Schopenhauerstraße abbiegen. Diese geht später in den Rathausplatz mit dem entsprechenden Amtshaus über und trifft anschließend auf eine Querstraße, die Lindenallee.

Dort halten wir uns links, um nach wenigen Metern rechts in die Hauptstraße zu schwenken. Unmittelbar nach einem Bahnübergang halten wir uns halb rechts und durchqueren den zwischen S-Bahn-Gleisen und Äußerer Hauptstraße eingebetteten Umweltgarten Neubiberg (5). Wir verlassen den Umweltgarten an einer Verkehrsampel, die den Übergang von der Äußeren Hauptstraße in die Carl-Wery-Straße sichert, kreuzen die Straße bei Grün und fahren die Zwergerstraße entlang. Sie führt uns am Sportpark Neubiberg und der Bundeswehr-Uni vorbei bis in die Nähe des alten Ortskerns von Unterbiberg, wo die Wiege der Gemeinde Neubiberg stand. Die barocke Dorfkirche St. Georg (6) versprüht bis heute ihren historischen Charme. Weiter radeln wir rechts über den Marktplatz, von dem wir wiederum rechts in die Unterbiberger Straße lenken. Sie leitet uns durch die Neubausiedlung Vivamus in die Sebastian-Bauer-Straße, die uns in gleicher Richtung weiterführt.

Der Perlacher Hof.
Der Perlacher Hof. © Harald Hesse

Wir kommen an St. Paulus (7), der ältesten evangelischen Kirche Münchens, und dem gemütlichen Gasthaus Perlacher Hof (8) samt Kastanien-Biergarten vorbei. Auf dem Pfanzeltplatz lockt das Il Gelato Italiano (9) mit hausgemachtem Eis. Danach schwingen wir uns wieder auf die Räder und fahren den Hachinger Bach entlang. Die Hofmarkstraße geht in einer Rechtskurve in die Holzwiesenstraße über, dann biegen wir links in den Krehlebogen ein. Ab jetzt folgen wir der Beschilderung Richtung Ostpark. Zunächst lassen wir die Sportanlagen von Perlach-West links liegen. Sodann unterqueren wir die Ständlerstraße und erreichen über den Radweg, der parallel zum Adolf-Baeyer-Damm verläuft, den Ostpark. Hinter dem Ostparksee sind wir gut zwei Stunden nach dem Tourstart wieder am Ausgangspunkt.

Fahrrad-Tour Nr. 2: Wald- und Seentour ab Feldmoching

Von Feldmoching aus geht es zu mehreren Seen.
Von Feldmoching aus geht es zu mehreren Seen. © Thorsten David

Tourensteckbrief: 20 Kilometer, 50 Höhenmeter, 2 Stunden

Los geht's am S-Bahnhof Feldmoching, den wir auf der Paul-Preuß-Straße verlassen. An deren Ende biegen wir links auf die Herbergstraße und 700 Meter weiter halbrechts auf die Pflaumstraße ab. Wir überqueren die Feldmochinger Straße. Bei der nächsten Möglichkeit biegen wir rechts ab auf die Grashofstraße. Keine 200 Meter weiter lassen wir die Wohnhäuser von Feldmoching hinter uns zurück. Vor uns öffnen sich weite Felder. Links ist die Straße von einer Baumreihe gesäumt, dahinter plätschert das Wasser im Kälbergraben, der ein Stück weiter in den Feldmochinger Mühlbach mündet. Wir durchfahren einen Tunnel, über den der dichte Verkehr auf der Autobahn A 99 hinwegrauscht, und biegen nach einer Rechtskurve halbrechts auf den Eishüttenweg ab.

Rund um den Regatta-Badesee ist es grün und sehr ruhig.
Rund um den Regatta-Badesee ist es grün und sehr ruhig. © Harald Hesse

Nach 800 Metern, auf denen uns einige Mais- und Rapsfelder begleiten, tauchen wir in ein schmales Waldgebiet ein und überqueren den 1690/91 erbauten Würmkanal, der die Anlagen von Schloss Schleißheim mit Wasser versorgt. Unmittelbar nach der Brücke fahren wir links etwa 50 Meter den Kanal entlang, um dann auf einer weiteren Brücke die Ausleitung des Schwebelbachs zu kreuzen. Noch davor fließt am anderen Kanalufer der Feldmochinger Mühlbach in den Würmkanal. Dieser Wasserknotenpunkt (1) trug einst den Namen Eishüttenplatz, weil sich an dieser Stelle eine Eishütte befand. Darin konnten sich die Arbeiter im Winter aufwärmen. Nun folgen wir dem Wegweiser Richtung Oberschleißheim und Regatta-Badesee. Nach 800 Metern trennen sich unsere Wege. Der Bach fließt geradeaus weiter, um nach weiteren acht Kilometern in die Amper zu münden.

Wir dagegen folgen dem Hauptweg, der in einem Linksbogen einen dicht bewachsenen Schutzbereich für heimische Tiere und Pflanzen (2) passiert. Dahinter zeigt sich sporadisch der türkisfarbene See. Der nun leicht ansteigende Weg, auf dem wir uns immer rechts halten, lenkt uns durch einen Waldstreifen, der sich wie ein Gürtel um den Regattaparksee legt. Wir verlassen den Uferweg und gelangen nach wenigen Metern über eine Steintreppe zur Regattaanlage Oberschleißheim (3). Hier gibt es auch einen Kiosk mit Imbiss (4). Wir fahren nach links zur Regattastrecke hinunter und dann auf einem asphaltierten Weg an der Ruderstrecke entlang. Am Zielturm und den Bootshäusern vorbei gelangen wir zur beschrankten Zufahrt des Geländes. Vor und nach dem Zielturm ist in einem markierten Bereich das Schwimmen erlaubt. Wir verlassen das Gelände und biegen vor dem Schleißheimer Kanal und der Bundesstraße B 471 nach links auf einen Wander- und Radweg ein. Dabei leitet uns der Wegweiser Richtung Karlsfeld/Karlsfelder See.

Verwunschen ist er, der Würmkanal.
Verwunschen ist er, der Würmkanal. © Harald Hesse

Nach 150 Metern halten wir uns an einem Abzweig rechts. Hinter einem Mischwald stoßen wir auf den von Birken gesäumten Schnepfenweg. Ihm folgen wir erst nach links, 150 Meter später dann nach rechts durch eine kleine Siedlung und einen Wald. Auf dem Kalterbachweg geht es schnurgerade weiter bis zum gleichnamigen Bach. Wir bewegen uns jetzt in einem Landschaftsschutzgebiet. Nach einer Linkskurve folgen wir dem Lauf des Kalterbachs - bis zu einer Brücke am Regattaweg, die wir überqueren. Wir tauchen in das Waldgebiet ein, das uns auf der rechten Seite schon begleitet hat: das Schwarzhölzl. Nach gut 400 Metern folgen wir an einem Abzweig dem Wegweiser nach rechts Richtung Karlsfelder See. Nach einer leichten Linkskurve öffnet sich der Wald und gewährt einen freien Blick auf den von einzelnen Bäumen und Sträuchern bestandenen Schwarzhölzlberg (5). Etwas seitlich erinnert ein Gedenkstein an Josef Koller (1942-2010) (6), den "begeisterten Naturschützer und Retter des Schwarzhölzls", wie auf einer Messingtafel zu lesen ist. Wir radeln weiter und treffen nach etwa 100 Metern auf einen Abzweig, an dem wir uns wiederum an dem Wegweiser Richtung Karlsfelder See orientieren und rechts fahren.

Die Regattaanlage.
Die Regattaanlage. © Harald Hesse

Eine Brücke bringt uns über den Moosgraben (7), der im Karlsfelder See entspringt und in den Kalterbach mündet. Dahinter biegen wir links auf den Josef-Koller-Weg ein. Bis zum See werden wir nun erst links, dann rechts vom Moosgraben begleitet, dessen kiesiges Bett vor allem Bachforellen lieben. Auf den nächsten 500 Metern, die bis an den Ortsrand von Karlsfeld reichen, zeigen sich Weg und Bach entlang einer Magerwiese von ihrer besonders idyllischen Seite, mit dem licht von Birken bestandenen, abgeflachten Ufer. Auf dem Augustenfelder Weg (später Bachweg) erreichen wir - stets in Bachnähe und dem grünen Zwischenwegweiser folgend - die Hochstraße. Wir überqueren sie nach links, um sogleich nach rechts die Bajuwarenstraße zu kreuzen. Und schon tauchen wir in das Erholungsgebiet Karlsfelder See ein. Rund um den Badesee verlaufen knapp fünf Kilometer Fuß- und Radwege. Wir umfahren ihn gegen den Uhrzeigersinn auf dem Uferweg. Am Ostufer kehren wir für eine kleine Brotzeit in den Paulaner Seegarten (8) mit Blick auf den See ein. Danach verlassen wir das Gelände an Parkplätzen entlang nach links auf die Hochstraße.

Nach Überquerung der Bajuwarenstraße radeln wir geradeaus auf die Feldstraße. Sie bringt uns links zum Wiesenweg, auf den wir nach rechts einbiegen, um nach 200 Metern erneut nach rechts auf die Straße Am Krebsbach zu gelangen. Nach einem Kilometer fahren wir links auf den Feldmochinger Weg ein. An der ersten Weggabelung halten wir uns links, an der zweiten rechts. Wir folgen dem Schotterweg drei Kilometer. Er führt uns, rechts und links von weiten Feldern gerahmt, immer näher an den Würmkanal heran, den wir schließlich parallel begleiten. Dabei kreuzen wir die Kuppelfeldstraße. Bei der nächsten Möglichkeit verlassen wir den Weg nach rechts über den Würmkanal und münden in die Grashofstraße, der wir bis zum Tunnel an der A 99 folgen. Ab hier geht es auf dem Weg, den wir bereits kennen, zum Feldmochinger Bahnhof zurück.

Noch mehr Tourentipps fürs Radl rund um München!

  • Wer auch etwas in die Pedale treten will, bevor man seine Füße ins Wasser hält, kann den Starnberger See auch mit dem Rad erreichen. Landschaftlich schön ist das von Pasing aus und an der Würm entlang. Man sollte 2,5 Stunden einrechnen. 
  • Ein anderes gutes Erfrischungsziel ist der Deininger Weiher. Vom Tierpark aus muss man zunächst hoch ins Herz von Harlaching und dann über die St. Magnus-Straße in den # Forst. Dort fast in direkter Linie hinunter nach Süden und über die Kugler Alm, Deisenhofen, Ödenpullach und Straßlach bis zum Weiher. Eine gute Stunde dafür einplanen!
  • Von Fürstenfeldbruck aus kann man dem Ammer-Amper-Radweg bis zum Ammersee und noch weiter folgen. Der Radweg führt am Westufer des Ammersees entlang und erreicht Dießen nach 35 Kilometern. Von hier aus kommt man ggf. auch mit dem Zug zurück. Oder man strampelt weiter nach Weilheim.
  • Wer eine bisserl längere Anfahrt nicht scheut, kann auch in den Meridian steigen und bis nach Prien fahren. 60 Kilometer lang kann man dann um den Chiemsee herumfahren. Ein Stück lässt sich sparen, wenn man im Uhrzeigersinn fährt und den Bahn-Rückweg ab Übersee antritt. 
  • Einmal rund um die Stadt führt auf 135 Kilometern der Radlring München, der zur Bundesgartenschau angelegt wurde. In einem Rutsch schwierig zu bewältigen, bieten sich hier abschnittsweise Touren an. Gut ausgeschildert gelangt man beispielsweise von Ismaning nach Haar, unterwegs gibt es mehrere Seepartien: und zwar den Speichersee, den Feringasee und den Heimstettener See. Sie kommen auf 25 Kilometer.
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