Zwei rettende Engel in Grün
MÜNCHEN - Die mutige Tat von Thomas Paulus und seinem Kollegen Andrè Mückenberger, zwei Münchner Polizisten, und wie eine noble Münchnerin sie jetzt dafür belohnt.
Für Thomas Paulus und seinen Kollegen Andrè Mückenberger war gestern schon Bescherung. Die beiden Münchner Polizisten wurden für einen besonders mutigen Einsatz mit je 1500 Euro beschenkt. Sie hatten einen Rentner unter Lebensgefahr aus dem Eisbach gerettet. Das Geld stammt übrigens von einer spendablen Münchnerin, die ihr komplettes Vermögen für die Gründung einer Stifung verwendete; sie belohnt außergewöhnlich Leistungen von Polizeibeamten.
"Schön Menschen zu helfen"
„Des war doch nix Dramatisches“, sagt Polizeihauptkommissar Thomas Paulus (42) und schaut dabei ein wenig verlegen aus der Uniform. „Es ist schön Menschen zu helfen und sie nicht wegen eines Vergehens belangen zu müssen“, fügt Polizeioberkommissar Andrè Mückenberger (47) hinzu. Am Neujahrstag 2008 hatten sie einen völlig entkräfteten Münchner aus dem vier Grad kalten Wasser des Eisbachs gezogen. Der Mann war an seinem 66. Geburtstag an der Mariannenbrücke in die Fluten gesprungen, um sich das Leben zu nehmen.
Für seine Rettung bekamen die Polizisten gestern von der Sylvia-Sachs-Stiftung je 1500 Euro. Sylvia Maria Sachs, eine überaus noble Münchnerin, hatte 1972 in ihrem Testament verfügt, dass ihr Erbe, rund 190 000 Mark, in die Stiftung fließen soll. Am 30.1.998 starb sie im Alter von 99 Jahren. Das Geheimnis, warum ihr Herz so sehr für die Polizei schlug, nahm sie mit ins Grab. „Vielleicht hat sie es unter dem Eindruck des Olympia-Massaker ’72 getan“, spekuliert Stiftungs-Chefin Katharina Knäusl. 56 000 Euro gingen bereits an außergewöhnliche Polizisten. Thomas Paulus und Andrè Mückenberger wollen ihr Geld für Weihnachtsgeschenke an die Familie ausgeben.
Ralph Hub
