Zwei Euro pro Stunde: Parken in München wird bald doppelt so teuer!

München - Parken wird bald doppelt so teuer. Das wird der Stadtrat am Mittwoch im Mobilitätsausschuss beschließen. Dann soll ein Ticket am Parkscheinautomat nicht mehr einen Euro, sondern zwei Euro in der Stunde kosten. Die Tagesgebühr wird von sechs auf elf Euro angehoben. Die CSU lehnt die Erhöhung ab.
Jetzt erst aufgefallen: Bei "Zwischenschritten" kommen krumme Centbeträge raus
Bereits Anfang des Jahres hatte sich die grün-rote Rathausmehrheit zu einer Erhöhung der Gebühren entschlossen. Doch nun muss das Mobilitätsreferat noch einmal nachbessern.
Damals hieß es, dass das Parkticket pro Stunde 1,90 Euro kosten soll. Jetzt hat sich das Mobilitätsreferat für zwei Euro in der Stunde entschieden. Der Grund: Bei 1,90 Euro könnten nur volle Stunden bezahlt werden. Bei "Zwischenschritten" würden krumme Centbeträge herauskommen, so dass die Parkuhren auf- oder abrunden müssten. Das sei "rechtlich bedenklich", heißt es in der Beschlussvorlage aus dem Mobilitätsreferat. Aufgefallen ist dies allerdings erst jetzt – Monate nach dem ersten Stadtratsbeschluss.
Pretzl: Erhöhung ist nicht verhältnismäßig
CSU-Chef Manuel Pretzl ist gegen die Erhöhung: Er hält sie für nicht verhältnismäßig – vor allem, weil das Leben in München ohnehin teurer geworden sei. Auch, dass man nun am Stadtrand in Moosach so viel zahlen soll wie in den belebten Vierteln in der Innenstadt, findet Pretzl nicht richtig.
Der Chef der SPD-Fraktion, Christian Müller, erwartet sich hingegen eine "lenkende Wirkung", also dass die Münchner sich doch entscheiden, nicht mit dem Auto in der Stadt umher zu fahren.
Mobilitätsreferat rechnet mit Einnahmen von fast 15 Millionen Euro
Die teuren Tickets gelten in allen sogenannten "Parklizenzgebieten", also überall dort, wo man ein Parkticket braucht, wenn man keinen Anwohnerparkausweis besitzt. Die Gebühr in der Altstadt beträgt bereits 2,50 Euro und wird nicht erhöht.
Das Mobilitätsreferat rechnet mit Einnahmen von fast 15 Millionen Euro. Die neuen Gebühren sollen bald in Kraft treten. Die Stadt braucht bis zu sechs Monate, bis sie alle Automaten angepasst hat.