"Zu viel ist zu viel": Bauernprotest sorgt für Staus im Landkreis München
München - Die Klimakleber haben angekündigt, ihre Blockade-Aktionen zu beenden. Die Landwirte legen dagegen jetzt erst so richtig los. Am heutigen Mittwoch ist der Großraum München ein Schwerpunkt der bundesweiten Protestaktionen.
"Ohne Bauern und Mittelstand stirbt unser Land": Landwirte demonstrieren an der A8 bei Hofolding
Die Landwirte haben an zahlreichen Autobahnen in Bayern Traktoren quergestellt, um so die Zufahrten zu blockieren. Allein im Landkreis München seien an 18 Auffahrten Protestaktionen angemeldet, teilte das Landratsamt mit. Pendler, die aufs Auto angewiesen sind, brauchten starke Nerven. Die Münchner Polizei spricht von über 100 Personen, die mit ihren Fahrzeugen an den Demos teilnehmen.
Auch bei Hofolding an der Auffahrt zur A8 in Richtung München machten die Landwirte ihrem Ärger Luft. "Landwirtschaft macht alle satt. Auch die Gegner, die sie hat", stand auf einem Plakat. Auf anderen Fahrzeugen prangten Botschaften wie "Zu viel ist zu viel", "Ohne Bauern und Mittelstand stirbt unser Land" und "Euros für Peru – in Deutschland stirbt die Kuh".
A3 in Neumarkt: Rund 60 Traktoren blockieren fünf Ausfahrten
Die Proteste richten sich gegen die Sparpolitik der Bundesregierung. Sie plant, Zuschüsse für Agrardiesel innerhalb von drei Jahren stufenweise abzuschaffen.
An der Autobahn 3 im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz blockierten rund 60 Traktoren fünf Ausfahrten, teilte eine Polizeisprecherin mit. Die Versammlungen am Mittwochmorgen waren demnach zunächst sehr friedlich. Demnach standen die Teilnehmer mit ihren Fahrzeugen auf den Ausfahrten Oberölsbach, Neumarkt in der Oberpfalz sowie Neumarkt-Ost, Velburg und Parsberg. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.
Bauernproteste im Freistaat: Verkehrsbehinderungen an verschiedenen Knotenpunkten
Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen konzentrierten sich die Landwirte auf die Bundesstraße 2 und die Autobahn 95, und es kam auf der B2 zu Sperrungen zwischen Oberau und Eschenlohe. Auf der A95 führte das nach Medienberichten zu einem heftigen Rückstau, die aus Garmisch-Partenkirchen kommenden Autofahrer standen ebenfalls im Stau. Die Polizei rechnet noch bis mindestens 15 Uhr mit Verkehrsbehinderungen an verschiedenen Knotenpunkten im Freistaat. In Absprache mit den Einsatzkräften wurden die Auffahrten zwar kurzzeitig freigemacht, kurz darauf aber wieder zugestellt.
"Wir werden in Bayern noch eine Schippe drauflegen", hatte Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbands (BBV) in einer Videobotschaft angekündigt. Felßner nennt das eine "Entschleunigungsaktion", die so mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) abgesprochen sei.
Proteste der Bauern: An diesen Auffahrten kommt es zu Behinderungen
Das Polizeipräsidium München hatte angekündigt, die Proteste genau im Auge zu behalten. "Wir werden längere Blockaden verhindern", kündigte Polizeisprecher Andreas Franken an. Rund um München sind folgende Autobahn-Abschnitte betroffen:
- Autobahn A 8: Die Anschlussstelle 92b - Neubiberg. Die Anschlussstelle 93 - Unterhaching Ost. Die Anschlussstelle 94 - Taufkirchen Ost. Die Anschlussstelle 96 - Hofoldinger Forst
- Autobahn A 9: Die Anschlussstelle 71 - Garching Süd. Die Anschlussstelle 70 - Garching Nord.
- Autobahn A 94: Die Anschlussstelle 7 - Feldkirchen Ost.
- Autobahn A 95: Die Anschlussstelle 5 - Schäftlarn.
- Autobahn A 96: Die Anschlussstelle 36b - Gräfelfing.
- Autobahn A 99: Die Anschlussstelle 12a - Neuherberg. Die Anschlussstelle 14 - Aschheim / Ismaning. Die Anschlussstelle 18 - Haar. Die Anschlussstelle 19 - Hohenbrunn. Die Anschlussstelle 20 - Ottobrunn.
- Autobahn A 995: Die Anschlussstelle 2 - Unterhaching Nord. Die Anschlussstelle 3 - Taufkirchen West. Die Anschlussstelle 4 - Oberhaching. Die Anschlussstelle 5 - Sauerlach.
