Zuschuss für Laptop oder Tablet: Kommt nun der Digitalisierungsschub an Münchner Schulen?

350 Euro Zuschuss pro Tablet oder Laptop: Kommt zum nächsten Schuljahr der Digitalisierungsschub in München?
Hüseyin Ince |
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Christian Löhlein, Lehrer an der St.-Marien-Realschule Regensburg, spricht in München über Erfahrungen mit Tablets im Unterricht.
Christian Löhlein, Lehrer an der St.-Marien-Realschule Regensburg, spricht in München über Erfahrungen mit Tablets im Unterricht. © Hüseyin Ince

München –  Das Bayerische Kultusministerium unter der Leitung von Anna Stolz (Freie Wähler) hat es im Juni beschlossen. Der Freistaat bezuschusst Schüler ab der 5. Klasse, deren Eltern das beantragen, mit je 350 Euro für einen Laptop oder ein Tablet. 150 Klassen an 33 weiterführenden Schulen in München nehmen zum kommenden Schuljahr an dem Programm "Digitale Schule der Zukunft" teil. Dazu Klassen aus 15 Mittelschulen.

Kritiker sehen das bayerische Programm als unnötigen Aktionismus. Zuletzt schrieb der Augsburger Gymnasiallehrer Thomas Gottlieb gemeinsam mit Klaus Zierer, Augsburger Professor der Schulpädagogik, einen offenen Brief an das Bayerische Kultusministerium. Darin ist die Rede von "Digitalisierungswahn" und einem "Technologisierungsschub", der einfach nur ablenke.

Kreativitätsschub: Referate in Podcast-Form sowie Videoclips

Doch nicht alle Pädagogen sind so kritisch. Ein Gegenbeispiel ist Christian Löhlein, ein Deutsch- und Geschichtslehrer an der St.-Marien-Realschule Regensburg, der schon einige Erfahrung hat mit Tablets im Unterricht. Er ist großer Fan des US-Anbieters Apple - und dabei nicht ganz unbefangen. Löhlein hat sich auf die Geräte spezialisiert und gibt inzwischen Schulungen für Lehrerkollegen, um zu zeigen, was alles damit möglich ist.

Auf seiner Homepage nennt er sich: "Apple Professional Learning Specialist". Ihn konnte die AZ bei einem Hintergrundgespräch bei Apple in der Münchner Innenstadt nahe dem Hauptbahnhof treffen.

"Solche Geräte haben viel mehr Rechenpower als die Computer bei der Mondlandung", sagt Löhlein. Schade sei es, wenn man diese Möglichkeiten im Unterricht ungenutzt lasse. Er selbst habe nur beste Erfahrung mit einer iPad-Klasse gemacht, die er drei Jahre betreute. Ein Pilotprojekt an seiner Mädchen-Realschule.

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Stück für Stück hätten die Schülerinnen immer mehr mit den Tablets gearbeitet. "Viele haben einen Kreativitätsschub erlebt", erzählt er. Es seien Referate in Podcast-Form entstanden oder auch Videoclips.

Am meisten habe ihm imponiert, dass man besonders zurückhaltende Schülerinnen oder Legastenikerinnen mit den Geräten gut abholen konnte. "Wer einen Text auf dem Gerät einspricht, braucht sich um die Rechtschreibung nicht so große Sorgen zu machen", sagt Löhlein.

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13 Kommentare
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  • Gelegenheitsleserin am 03.09.2024 12:20 Uhr / Bewertung:

    Meine Nichte war schon sehr früh in einer Tablet-Klasse. Geschadet hat ihr das keineswegs, denn sie hat gleich gelernt, damit etwas Nützliches zu tun und es danach - wie die anderen Schulsachen - wegzulegen.
    Vor kurzem hat sie ein sehr gutes Abitur gemacht, ist kreativ und kommunikativ - und beschäftigt sich viel weniger mit ihrem Handy als andere, die nicht in einer Tablet-Klasse waren.
    Den "Digitalisierungsschub" kann man nämlich auch dafür nutzen, den Schülern und Schülerinnen einen SINNVOLLEN Umgang mit den "neuen" Medien beizubringen ...

  • am 01.09.2024 19:50 Uhr / Bewertung:

    Wichtiger sind erstmal 1.000,-€ für jeden abgeschobenen Schwerverbrecher als Zuschuss fürs Rückflugticket.

  • Witwe Bolte am 01.09.2024 09:26 Uhr / Bewertung:

    Komischerweise nimmt seit der hochgejubelten Digitalisierung die Volksverblödung sowie der Hass inkl. Mobbing in den unsozialen Medien immer mehr zu. 😱

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