Zurück zu den Wurzeln

Die Bio-Supermarktkette Basic stand kurz vor der Insolvenz und schließt vier Läden in Deutschland. Nun ist die Sanierung des Unternehmens fast abgeschlossen. In den nächsten Monaten eröffnet Basic zwei neue Filialen in München.
von  Abendzeitung

MÜNCHEN - Die Bio-Supermarktkette Basic stand kurz vor der Insolvenz und schließt vier Läden in Deutschland. Nun ist die Sanierung des Unternehmens fast abgeschlossen. In den nächsten Monaten eröffnet Basic zwei neue Filialen in München.

Als Basic-Vorstand Joachim Kreuzburg am Samstag die Filiale des Bio-Supermarkts in der Kölner Severinstraße betrat, weinten die Mitarbeiter. Genauso wie in Hagen, Münster und Karlsruhe. Basic, mit 22 Filialen Deutschlands zweitgrößte Bio-Supermarktkette, schließt vier Filialen an einem Tag – doch jetzt soll es endlich wieder aufwärts gehen.

In München, mit fünf Läden laut Kreuzburg der „Nukleus von Basic“, wird im Dezember eine Filiale in der Amalienburgstraße eröffnet. Es folgt im Februar 2009 ein Markt in der Nymphenburger Straße.

2007 fehlten Basic über sechsMillionen Euro, auch 2008 wird das Unternehmen rote Zahlen schreiben. Als Kreuzburg und seine Kollegen im August das Basic-Ruder übernahmen, stand das Unternehmen kurz vor der Insolvenz. Der Deal mit der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) hatte Basic viele Sympathien gekostet. „Das würden wir heute nicht mehr machen“, meint Kreuzburg. Die Kunden boykottierten Basic, Lieferanten kündigten die Zusammenarbeit. Mittlerweile hat Lidl die Anteile wieder verkauft. „Im September 2008 sind wir wieder auf dem Niveau wie vor der Lidl-Krise“, sagt Kreuzburg. Die Restrukturierung ist mit der Schließung der vier Filialen fast geschafft. „Wir haben nicht vor, weitere Arbeitsplätze abzubauen und wollen keine Filialen schließen“, so Kreuzburg weiter. 2007 beschäftigte das Unternehmen noch 700 Mitarbeiter, derzeit sind es 600.

Der Plan für die Zukunft: „Wir wollen uns stärker gegen den Lebensmittel-Einzelhandel abgrenzen.“ Kreuzburg will zurück zu den Anfängen der 1997 gegründeten BasicAG – „ein gesundes Wachstum, weg vom Flächengigantismus, näher an die Kunden und zurück in die Innenstadtlagen“. Denn vor allem große Ketten wie Lidl und Rewe, die in den vergangenen Jahren verstärkt auf Produkte mit Bio-Siegel setzten, profitieren von dem Boom.

2009 sind mindestens drei weitere Basic-Neueröffnungen in Deutschland geplant. Außerdem besitzt das Unternehmen ein Geschäft in der Müllerstraße im Glockenbachviertel. „Dort können wir kurzfristig einen Laden eröffnen“, sagt Generalbevollmächtigter Jörn-F. Göbert. „Wir glauben an die Lage, verhandeln mit Investoren.“

C. Landsgesell

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