Zum Münchner Kirchentag gibt’s schulfrei - Gott sei Dank
MÜNCHEN - Münchens OB Christian Ude und Ministerpräsident Horst Seehofer sind sich einig. 80000 Teilnehmer werden beim 2. Ökumenischen Kirchentag 2010 in 255 Schulen in München und im Umland einquartiert. Auch der Sport profitiert vom Kirchentag.
Mehr als 10000 Christen werden im nächsten Jahr zum 2. ökumenischen Kirchentag in München erwartet. Eine gigantische logistische Aufgabe. Dafür werden rund 80000 Teilnehmer in Schulen und Turnhallen untergebracht. Das heißt für die Pennäler: Es gibt schulfrei –Gott sei dank! Dann beginnt für die Schüler und Lehrer das Wochenende schon am Mittwoch.
Doch das war nicht so leicht, wie OB Christian Ude der AZ berichtet. Bei seinem Antrittsbesuch bei Ministerpräsident Horst Seehofer haben die beiden sich jetzt geeinigt. Der Hintergrund: Der Kirchentag beginnt am 12. Mai 2010, das ist ein Mittwoch, und dauert bis Sonntag den 16. Mai. Der Donnerstag ist mit Jesus Christus Himmelfahrt ein Feiertag. Die Stadt hat den Veranstaltern bereits „weitgehende Unterstützung“ zugesagt. Auch, um Schulen für die Übernachtung der Gäste Schulen zur Verfügung stellen.
Doch das Kultusministerium war nicht bereit, dann schulfrei zu geben, so Ude. Es sollte für jede Schule einzeln entschieden werden, wie das gehandhabt wird. Ude: „Wir brauchen 255 Schulen in München und im Umland. Um die Stück für Stück loszueisen, das durch alle Gremien zu schleusen und alle zu fragen, das ist einfach unmöglich.“ Das sah Seehofer genauso und sagte Ude zu: Schulfrei!
Sporthallen werden in Windeseile saniert
Auch der Sport sagt: Schöner sporteln, Gott sei dank. Denn: Die überfällige Sanierung der Turn- und Sporthallen sollte eigentlich auf drei bis vier Jahre, in Einzelfällen sogar noch länger, gestreckt werden. Gesamtkosten: 21,35 Millionen Euro. Doch weil die Sanitären Anlagen teilweise in einem so heruntergekommenen Zustand sind, das man sie den Kirchentags-Gästen nicht zumuten könne, wird mit Zustimmung des Stadtrats kräftig Gas gegeben: Alle Sanierungen sollen möglichst bis Mai 2010 abgeschlossen sein.
Die „weltoffene Sportstadt München“ müsse sich mit „zeitgemäßen, funktionstüchtigen und hygienisch einwandfreien Sanitäranlagen“ präsentieren, wurde dem Stadtrat mitgeteilt. Auch im Hinblick auf die Olympiabewerbung 2018. Der heutige Zustand sei „keine große Werbung“ für München.
Raucher und Symphoniker
Eineinhalb Stunden dauerte das erste Gipfeltreffen zwischen Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und OB Christian Ude (SPD). Am Ende sagte Seehofer zu, Ude im Rathaus zu besuchen. „Es gab zum Teil volle Übereinstimmung und den Versuch, aufeinander zuzugehen“, so Ude zur AZ. Themen waren neben dem Schulfrei:
Rauchverbot: Auf der „Arbeitsebene“ soll zwischen Stadt und Land über die Probleme der Wirtschaften unter 75 Quadratmeter gesprochen werden. Denn dort darf beim Rauchen nicht gekocht werden.
Neuer Konzertsaal am Marstall: Da liegen die Vorstellungen weit auseinander. Ude bot an: Das BR-Symphonieorchester sollte in die leeren Räume des Richard-Strauss-Konservatoriums einziehen dürfen, „damit wären sie nicht mehr Untermieter im Gasteig“.
Flughafenanbindung: Da gebe es noch unterschiedliche Vorstellungen. Ude warb wieder für seine Express-S-Bahn auf der S 8.
2. S-Bahn-Stammstrecke: „Völlige Übereinstimmung“, sie zu bauen – wenn das Geld da ist.
Willi Bock
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