Zukunftsthemen: Die Münchner Webwoche startet

Gründer, Digital-Profis, IT-Firmen, aber auch interessierte Entdecker – sie alle soll die vierte Münchner Webwoche zusammenbringen.
von  Christian Pfaffinger
München virtuell – hier in einer Szene aus dem Computerspiel „Second Life“. Bei der Webwoche geht es um Münchens digitale Wirtschaft.
München virtuell – hier in einer Szene aus dem Computerspiel „Second Life“. Bei der Webwoche geht es um Münchens digitale Wirtschaft. © Second Life

Gründer, Digital-Profis, IT-Firmen, aber auch interessierte Entdecker – sie alle soll die vierte Münchner Webwoche zusammenbringen

München - Hurra, wir gründen noch! Und das digital, in Zukunftsbranchen. München hat viele junge Unternehmer und viele Digital-Experten. Trotzdem: Da geht schon noch was.

Deshalb findet nun zum vierten Mal die Münchner Webwoche statt. Vom 13. bis zum 21. Juni treffen sich Gründer, Digital-Profis und Vertreter großer Firmen zu Diskussionen, Seminaren und weiteren Veranstaltungen. Genauso interessant ist die Webwoche aber für Kreative und Neugierige vom Schüler bis zum Senior. Rund 80 Termine von über 50 Veranstaltern stehen auf dem Programm.

Die Münchner Webwoche geht vom Isarnetz aus, einem Netzwerk der hiesigen Digital- und Kreativwirtschaft. Die Initiative hat beim Programm darauf geachtet, dass es nicht nur Branchen-Profis, sondern alle interessierten Münchnerinnen und Münchner anspricht.

Die Isar, Kunst und ein Biersommelier – das Programm ist bunt

So wandert etwa der Isartalverein am Fluss entlang und stellt eine neue App vor, mit der sich Historisches entlang der Isar entdecken lässt. Im Museum Ägyptischer Kunst geht es um das Verhältnis von Kunst und Videospielen. Schüler und Studenten erfahren zum Beispiel, wie sie sich am besten bewerben (siehe Kasten rechts). Und ein Biersommelier veranschaulicht die Themen Onlinehandel, Unternehmensstrategie sowie Projektmanagement anhand von Biersorten.

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Eine Übersicht über das Programm sowie Details zu den einzelnen Veranstaltungen gibt es hier.

Der Kern der Webwoche ist trotzdem die Gründerszene. Die Stadt bringt viele erfolgreiche Startup-Unternehmen hervor, trotzdem sollen es noch mehr werden.

Weil das auch bei der Politik ankommen soll, hat die Initiative Isarnetz Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) als Schirmherrin angeworben, und das städtische Referat für Arbeit und Wirtschaft und Führung von Bürgermeister Josef Schmid (CSU) ist einer der Hauptsponsoren. Die Botschaft der Webwoche: Vernetzt euch!

Denn Startups haben es in München nicht so leicht. Es braucht viel Mut, ein eigenes Digital-Unternehmen zu gründen, obwohl es in diesem Bereich in München viele große, attraktive Firmen gibt. Wer es dennoch wagt, kämpft mit Problemen wie etwa den hohen Mieten. München ist teuer, das setzt Startups zu, sagt Wolf Groß, Geschäftsführer bei Isarnetz: „Viele Erfolgsgeschichten zeigen, dass es oft erst auf den zweiten oder dritten Versuch klappt, wie etwa beim Internethändler Amazon. In München haben viele Gründer aber nur einen Schuss – weil es so teuer ist.“ Wer mit einem Projekt scheitert, kann sich ein weiteres meist gar nicht mehr leisten.

Das Problem sei auch nicht, dass es zu wenig Startups gebe, sondern dass sie zu wenig gefördert werden und schlecht vernetzt sind. Zum einen fehle den Gründern oft die Unterstützung in der zweiten Phase, also nach dem Start: Es gebe viel Beratung zur Gründung selbst, doch wenn es dann etwa darum geht, Risikokapital einzusammeln oder große Kooperationspartner zu finden, stehen sie alleine da.

Das hänge mit dem zweiten Problem zusammen, der mangelhaften Vernetzung: Große Firmen könnten von Startups profitieren, und die würden wiederum große Konzerne als Unterstützer brauchen. Kreative suchen gute Programmierer und umgekehrt. Häufig findet man nicht zueinander. Das Isarnetz will mit der Münchner Webwoche dazu beitragen, dass sich das endlich ändert.

Die Webwoche für Schüler, Studenten und junge Gründer

Die digitale Wirtschaft sucht Nachwuchs. Deshalb bietet die Webwoche auch jungen Münchnerinnen und Münchnern ein Programm. Auch für junge Gründer, die noch am Anfang stehen, gibt es ein umfangreiches Angebot.

Schüler werden zum Beispiel zu Workshops eingeladen, in denen sie ihre Medienkompetenz trainieren. Datenschutz ist ein wichtiges Thema: Da Jugendliche das Internet intensiv nutzen, geben sie online viel von sich preis. Beim Workshop auf der Webwoche lernen sie, wie man dabei auf Sicherheit achtet. Auch Programmieren und weitere Aspekte aus der digitalen Welt sind ein Thema.

Für Studenten und junge Gründer gibt es Angebote, die schon etwas weitergehen: Wie entwickle ich aus einer Idee ein Konzept? Wie bereite ich die Gründung eines Unternehmens vor? Wie schaffe ich den Einstieg? Und wer unterstützt mich dann? Die Webwoche soll junge Talente mit erfahrenen Experten der digitalen Wirtschaft zusammenbringen – egal ob von Hochschulen, aus großen Konzernen oder aus dem Mittelstand.

Gleichzeitig geht es aber auch um jene, die lieber angestellt sein wollen. Neben aktuellen Trendthemen wird es daher auch um moderne Wege der Bewerbung gehen.

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