Die Zukunft der Kinseher am Nockherberg: Gekommen, um zu bleiben?

München - Sie hatte einmal eine Rolle im Singspiel und war achtmal die Fastenrednerin Mamma Bavaria. Luise Kinseher und der Nockherberg gehören schon lange zusammen. Und mit der Begrüßung der Gäste hatte die Kabarettistin jetzt den entspanntesten Job überhaupt (AZ berichtete).
Das betont sie gegenüber der AZ auch im Nachhinein noch einmal: "Ich bin dabei und ich bin großer Nockherberg-Fan.“ Was will man mehr? Die Salvatorprobe hautnah zu erleben, die Stimmung im Saal mitzubekommen, sei einfach spannend und etwas ganz besonderes, findet Kinseher.
Bis 2024 hatte der ehemalige Paulaner-Chef Andreas Steinfatt jedes Jahr die Gäste begrüßt. Kinseher kam als Ersatz im Saal bestens an mit ihrer kurzweiligen Mischung aus Tradition und Kabarett.
"Es hängt nicht an mir"
Hinter vorgehaltener Hand zeigt sich der ein oder andere Saalgast zwar enttäuscht darüber, dass nicht wieder ein Paulaner-Geschäftsführer die Gäste begrüßt. Genug davon hätte die Brauerei ja immerhin. Luise Kinseher hatte sie für ihre Begrüßung ja extra auswendig gelernt: Jörg Biebernick, Sebastian Strobl, Thomas Drossé und Reinhard Kastl.
Aber unterhaltsam fanden die Kinseher dann doch alle, die die AZ im Nachhinein gesprochen hat. Macht sie es im nächsten Jahr also gleich wieder? "Ja klar, als nächstes übernehme ich die Brauerei“, scherzt Kinseher. Im Ernst: "Ich weiß nicht, wie es mit der Brauerei weitergeht.“ Es habe noch keine Gespräche gegeben. Von ihrer Seite aus steht einer weiteren Kooperation aber nichts im Wege. "Ich würd’s schon wieder machen, aber das hängt nicht an mir. Es ist ja auch nicht so wichtig, glaube ich“, sagt sie zur AZ.
Abgesehen von ihrem eigenen Auftritt ist sie nach wie vor begeistert vom Politiker-Derblecken allgemein: "Dass man in einem Land in der heutigen Zeit eine solche Veranstaltung hat, finde ich einfach toll!“ Das Singspiel fand sie klasse und fragt direkt noch einmal nach: "Ist euch aufgefallen, wie aktuell das war?“ Sie habe selbst mitbekommen, wie die Autoren und die Darsteller bis zuletzt mit heißer Nadel Tag und Nacht an dem Stück "Ein Wadl für Deutschland“ gearbeitet hätten.
"Er wird sich viel Kritik anhören müssen, aber auch unglaublich viel Lob"
Und wie fand sie die Fastenrede von Maxi Schafroth? Im Saal waren im Nachgang in diesem Jahr sehr viele kritische Stimmen zu hören (AZ berichtete). Kinseher kennt das. "Der wird sich wahrscheinlich wieder wahnsinnig viel Kritik anhören müssen, aber auch unglaublich viel Lob und Respekt“, sagt sie voraus. "Von mir gibt’s sehr viel Respekt“, so Kinseher weiter. Wofür? Für den Mut, dass er sich getraut habe, diesen ganz eigenen Weg zu gehen.
"Maxi geht seinen Weg"
Sie ist schließlich Kabarettistin und muss es wissen. Und sie selbst hätte sich das nicht getraut, gibt Kinseher zu: "Mir hätten’s dann wieder vor’gschmissen, dass ich zu sanft bin.“ Aber da müsse jeder selbst seinen Weg finden. "Und der Maxi geht seinen Weg und den geht er ganz, ganz große Klasse.“