Zufriedenheits-Studie des Städtischen Klinikums München: Das wünschen sich die Patienten

Das Städtische Klinikum wertet die Zufriedenheit der Behandelten aus. Das Fazit ist positiv - mit einigen Abstrichen.
von  Annika Schall
Wenig zu Meckern gibt es auch am Klinikum Schwabing.
Wenig zu Meckern gibt es auch am Klinikum Schwabing. © StKM

München - Pfleger und Ärzte mit zu wenig Zeit, schwer verständliche Arztgespräche und zu lange Wartezeiten, das sind nur einige der Punkte, die Patienten an ihrer Behandlung in den städtischen Kliniken kritisieren. Auch die Organisation und das Klinikessen fanden nicht alle zufriedenstellend.

Was die Patienten in den städtischen Kliniken in den Jahren 2015 und 2016 besonders störte, geht aus einer aktuellen Auswertung der Patientenfürsprecher hervor. Diese zumeist ehrenamtlich tätigen Klinikmitarbeiter dienen seit über 20 Jahren den Patienten als Anlaufstelle für ihre Sorgen und Nöte während der Behandlung.

Das aktuelle Fazit fällt dabei im Großen und Ganzen positiv für die Kliniken aus. Die Beschwerdezahlen sind insgesamt rückläufig und auf derzeit sehr niedrigem Niveau. 2016 kamen von 138 000 stationär behandelten Patienten so lediglich 385 Beschwerden.

Nicht mit eingerechnet wurden hier allerdings die Beschwerdefälle, die in derselben Zeit an das klinikeigene Beschwerdemanagement herangetragen worden waren.

Jede einzelne Beschwerde hilft, die Abläufe zu verbessern

Trotzdem freut man sich im Stadtrat parteiübergreifend über die niedrigen Zahlen. "Das zeigt, die Kliniken machen einen hervorragenden Job", so Lydia Dietrich von den Grünen. Auch Kathrin Abele von der SPD meint: "Neben den Beschwerden wurde dieses Mal auch viel Lob geäußert. Das ist schön. Die Menschen merken, dass sich viel verbessert hat."

Außerdem betont Abele die wichtige Arbeit, die die Patientenfürsprecher für die Zufriedenheit mit den Kliniken spielen: "Es ist wichtig, dass jemand da ist, der sich Problemen annehmen und auch mal zwischen Arzt und Patienten vermitteln kann."

Auch Dr. Hans Theiss von der CSU findet die Ehrenamtler und das durch sie gewonnene Feedback eine sinnvolle Angelegenheit: "Jede einzelne Beschwerde hilft den Kliniken, ihre Abläufe zu verbessern."

Damit das noch besser gelingt, haben die Patientenfürsprecher eine Liste von Empfehlungen erarbeitet. Die soll helfen, Patienten noch zufriedener mit ihrem Klinikaufenthalt zu machen. An erster Stelle steht hier, sich um eine ausführlichere Kommunikation zu bemühen: "Patienten wird so das Gefühl vermittelt, dass sie mit ihren Sorgen und Ängsten ernst genommen werden", heißt es in der Auswertung.

Nicht alle Probleme lassen sich lokal lösen

Auch fordern die Patientenfürsprecher, dass Entlassungs- und Aufklärungsgespräche ausführlicher geführt werden, Unbefugten solle der Zutritt zu den Klinikgebäuden erschwert werden und kostenlose Internetnutzung soll flächendeckend ermöglicht werden.

Das Thema fehlende Zeit allerdings wird sich wohl nicht auf Ebene der städtischen Kliniken lösen lassen. Dabei ergab der Bericht, dass sich besonders viele Patienten eine ausführlichere Betreuung durch Ärzte und Pflegepersonal wünschen würden.

Das dürfte allerdings in Zeiten von Fallpauschalen und Pflegermangel auch in den Städtischen Kliniken nur schwer umzusetzen sein. Das weiß man auch im Stadtrat: "Solche Forderungen müssen vor allem auch an die Bundesebene gehen", so Grünen -Stadträtin Dietrich.

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