Züge voll, Müll bleibt liegen, Kitas zu: Die Streik-Folgen in München

Am härtesten traf es am Dienstag Münchner Eltern mit Kindergartenkindern – und Menschen mit übervollen Mülltonnen. Die Gewerschaften hatten in vielen deutschen Städten zu Streiks im öffentlichen Dienst aufgerufen – und 6.000 Menschen folgten alleine in München und legten ihre Arbeit nieder.
Am Morgen zogen sie durch die Innenstadt, demonstrierten am Marienplatz. Dafür wurden 90 Prozent der Mülltonnen nicht geleert, alle Wertstoffhöfe blieben dicht. Die entfallenen Tonnenleerungen könnten nicht schnell nachgeholt werden, teilte der städtische Abfallwirtschaftsbetrieb mit. "Es wird Wochen dauern, bis wir wieder zur Normalität zurückkehren können", hieß es.
Flughafen: 240 Starts und Landungen bei der Lufthansa vorab gestrichen
196 städtische Kindertagesstätten und Horte blieben geschlossen. Vom Flughafen aus strich die Lufthansa nach Angaben einer Sprecherin vorab 240 Starts und Landungen. Das hatte auch Folgen für den Fernverkehr der Bahn. Schon am Morgen waren am Hauptbahnof deutlich mehr Reisende unterwegs als sonst. Ein Bahn-Sprecher sagte der AZ: "Wir hatten aufgrund des Streiks heute Vormittag deutlich vollere Züge." Kapazitätsengpässe habe es aber keine gegeben.
Mit den Warnstreiks will die Gewerkschaft Verdi kurz vor der dritten Tarifrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst den Druck erhöhen. Die Gespräche stehen am 15. und 16. April in Potsdam an. Die Gewerkschaft fordert für bundesweit rund 2,3 Millionen Tarifbeschäftigte sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat. Im Laufe des Tages waren in mehreren Städten Verdi-Kundgebungen mit Tausenden Teilnehmern geplant.