Zu wenige Kinderärzte in München
München - In der bayerischen Landeshauptstadt fehlt es an Kinderärzten. Vor allem in Vierteln wie Milbertshofen, dem Hasenbergl oder Riem müssen Eltern mit ihren kranken Sprösslingen oft einen langen Anfahrtsweg in Kauf nehmen. Zweieinhalb Stunden Fahrtzeit mit der U-Bahn hin und zurück für Fieberzäpfchen sind daher keine Seltenheit.
Zudem kämpfen die verbliebenen Ärzte dort seit Jahren mit überfüllten Praxen und Zeitdruck. Oft werden Familien wochenlang wegen Terminen hingehalten oder direkt weitergeschickt. Dabei gilt München eigentlich als überversorgt.
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Zu großer Planungsbereich
Das Problem ist jedoch der zu große Planungsbereich, der die Anzahl der Kassensitze für Ärzte in der gesamten Stadt festlegt. An welchem Standort sich Ärzte innerhalb dieses Bereichs niederlassen wollen, bleibt ihnen überlassen. Eine ungleiche Verteilung der Praxen ist damit vorprogrammiert, denn die meisten wollen ins Zentrum.
Zum Vergleich: Während in Neuhausen 13.000 Kinder von 13 Kinderärzten versorgt werden, kommen in Feldmoching-Hasenbergl 10.500 Kinder auf lediglich zwei Ärzte. Auch Christoph Graßl, Bezirksvorsitzender München der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern, bestätigt gegenüber der "Süddeutschen"-Zeitung, dass dieser Zustand schwierig ist. Das Ziel der nächsten Jahr muss also eine kleinteiligere Aufteilung des Versorgungsgebiets sein.
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