Zu wenig Zinsen? Feststellungsklage gegen die Stadtsparkasse

München - Hat die Stadtsparkasse ihren Kunden bei Prämiensparverträgen zu wenig Zinsen berechnet? Das glaubt die Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) und hat mit den bayerischen Kollegen eine Musterfeststellungsklage auf den Weg gebracht.
Verbraucherzentrale klagt gegen Stadtsparkasse: "Schaden in Millionenhöhe"
Das Bayerische Oberste Landesgericht soll nun am kommenden Freitag in Sachen Stadtsparkasse und Nürnberger Sparkasse verhandeln und eventuell bereits entscheiden, ob die auch wegen ihrer mangelnden Transparenz angegriffenen Zinsanpassungsklauseln sowie die Kündigungen von Sparverträgen aufgrund der Niedrigzinsentwicklung korrekt waren.
"Wir wollen erreichen, dass Sparern endlich die zustehenden Zinsen ausgezahlt werden. Nach unseren Berechnungen belaufen sich die Ansprüche auf durchschnittlich 4.200 Euro pro Vertrag. Insgesamt ist das ein Schaden in Millionenhöhe zulasten der Verbraucher", erklärt Sascha Straub von der Verbraucherzentrale Bayern auf der Webseite der Verbraucherschützer.
Stadtsparkasse erklärt: Kündigungen von Prämiensparverträgen von Gerichten bestätigt
Wer glaubt, dass ihm noch Zinsen zustehen, kann sich bis zum 12. Mai beim Klageregister des Bundesamtes für Justiz kostenfrei eintragen.
Die Stadtsparkasse hält dagegen und erklärt auf AZ-Anfrage, die Gerichte hätten die Kündigungen von Prämiensparverträgen bislang "ausnahmslos bestätigt". "Die konkrete Ausgestaltung der Zinsänderung bei diesen Prämiensparverträgen ist in wichtigen Punkten noch ungeklärt", so ein Sprecher. "Der Klärung durch das Bayerische Oberste Landesgericht möchten wir nicht vorgreifen."