Zu wenig Platz: Kommt eine zweite Brücke zum Tierpark?

Thalkirchen - Radler, die beinahe Fußgänger rammen. Autos, die fast in Radfahrer krachen. Dieses Verkehrschaos beobachtet CSU-Stadträtin Veronika Mirlach an vielen Wochenenden auf der Thalkirchner Brücke (oder Tierparkbrücke, wie die meisten sagen).
Mirlach wohnt im Münchner Süden, ist Vorsitzende der CSU in Thalkirchen und findet: Das Gedränge auf der Brücke wird immer größer, die Situation immer gefährlicher. Ihr Vorschlag: Entweder sollte die Stadt einen Anbau oder eine zweite Brücke errichten, damit Radfahrer genug Platz haben.

Zweite Brücke: Die Grünen haben Zweifel
Diese Idee brachte Mirlach nun als Antrag ein. Neu sei der Vorschlag nicht, sagt Stadträtin Gudrun Lux, die sich bei den Grünen hauptsächlich um den Radverkehr kümmert: "Dass die Thalkirchner Brücke ein Brennpunkt ist, ist keine neue Erkenntnis." Allerdings bezweifelt Lux, dass eine zweite Brücke die Lösung des Problems sein kann. Schließlich sei die Isar ein Landschaftsschutzgebiet.
Stattdessen sollte die Stadt Maßnahmen ergreifen, dass weniger Autos auf der Brücke fahren, findet Lux. Gelingen könne dies zum Beispiel durch ein besseres Park&Ride-System beim Tierpark. "Wenn Radler keine Angst vor den Autos haben, fahren sie auch nicht auf dem Gehweg", meint sie.
SPD: Braunauer Eisenbahnbrücke hat Priorität
Andreas Schuster, der Radexperte bei der SPD, hält einen Brückenanbau für den Radverkehr zwar für sinnvoll – allerdings gibt es aus seiner Sicht zunächst andere Prioritäten. Zum Beispiel sollte die Stadt zuerst die Braunauer Eisenbahnbrücke, die zwischen Brudermühl- und Wittelsbacherbrücke liegt, so herrichten, dass nicht nur Güterzüge, sondern auch Radfahrer auf ihr über die Isar kommen. Verhandlungen mit der Deutschen Bahn laufen laut Schuster schon.