Zu wenig Biertragerl: Giesinger Bräu braucht Geld

Die Münchner Brauerei wächst weiter - und hat zu wenig Bierkästen. Deswegen wird nun eine neue Crowdfunding-Kampagne gestartet.
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Giesinger Bräu braucht neue Tragerl - und leiht sich Geld von den Münchnern.
Giesinger Bräu braucht neue Tragerl - und leiht sich Geld von den Münchnern. © Bernd Wackerbauer

München - An diesem Freitagmittag geht es los: Giesinger Bräu startet eine neue Crowdfunding-Kampagne, schon zum fünften Mal seit 2015. Die junge Münchner Brauerei will von den Kunden gut 1,5 Millionen Euro einsammeln. Geld, das dringend für Bierkästen gebraucht wird.

Das Problem: Giesinger hat zu wenige davon - weil viele Kunden ihre Kästen nicht zurückbringen. "Was viele Leute nicht wissen: Ein Biertragerl kostet fünf Euro und eine Flasche 0,14 Euro im Einkauf. Das heißt, eine Leergutkiste bestückt mit neuen Flaschen, kostet etwa acht Euro. Wir bekommen aber nur 3,10 Euro vom Genießer als Pfand ausgezahlt", erkärt Giesinger-Chef Steffen Marx. Damit bedeutet jede Bierkiste, die den Weg nicht zur Brauerei zurückfindet, rund fünf Euro Verlust. 

Giesinger Bräu braucht Biertragerl

Die Brauerei rechnet mit bis zu 30.000 neuen Kisten, die angeschafft werden müssen. Man setze ganz bewusst auf Mehrweg. so Marx. Der 43-Jährige fordert, das Mehrwegsystem langfristig neu zu denken und höhere Pfandgebühren zu verlangen. "Wir sind der Meinung, dass das Pfand deutlich erhöht werden muss, damit zumindest die Einkaufspreise für Kiste und Flaschen gedeckt sind. Wir sind auch für höheres Flaschenpfand aus Umweltgesichtspunkten: Bei einem höheren Pfand gäbe es weniger Glasschrott, die Laufzeiten der Flaschen würden sich erhöhen und die Wertigkeit des Rohstoffes würde wieder geschätzt werden", so Marx. Rund 25 Cent pro Flasche und 6 Euro pro Kasten etwa seien ein guter Preis.

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Weitere Lagertanks für die Brauerei

Mit dem Geld soll neben neuen Kisten auch in weitere Lagertanks investiert werden. Zehn Stück stehen bereits im neuen Werk in der Lerchenau, jetzt sollen mindestens vier weitere her - denn die Brauerei wächst weiter.  "Wir wären viel flexibler und etwas leistungsstärker als bisher", sagt Braumeister Simon Rossmann.

So können Sie mitmachen:
Giesinger Bräu startet seine finale Crowdinvesting-Kampagne am 20. November 2020 um 12:00 Uhr. Bis 31.12.2020 haben Investoren dann die Möglichkeit, die zwei Projekte zu fördern und dafür Genuss-Scheine (qualifizierte Nachrangdarlehen) mit sechs Prozent Verzinsung zu erhalten. Ab 100 Euro geht es los, maximal können 25.000 Euro investiert werden. Die Zinsen werden als Biergutscheine ausbezahlt.

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7 Kommentare
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  • MaxlH am 21.11.2020 18:12 Uhr / Bewertung:

    In den 1960ern (?) wurde das Flaschenpfand für 15Pfennig eingeführt. Seither hat sich das nicht geändert. Das müsste natürlich mal angepasst werden. Inzwischen sind auch die 25cent für Einwegplastik auch schon zu gering, und auch da Einwegpfand erfüllt seinen Zweck nicht mehr.

  • katzenfliege am 20.11.2020 16:46 Uhr / Bewertung:

    Die Zinsen werden als Bier "ausgezahlt"? Womöglich zum normalen Verkaufspreis? Wozu denen dann Geld geben? Haben die nicht erst ganz groß expandiert? Dicke Hose nur mit Luft drin?

  • Normalist am 20.11.2020 16:42 Uhr / Bewertung:

    War am Anfang ganz nett und unterstützenswert, aber nun ist langsam das Ende der Fahnenstange erreicht. Der will doch mit allen Mitteln auf die Wiesn. So ein Hit ist die Plörre dann doch nicht.

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