Zu teuer: SPD München stimmt gegen Isarflussbad

Weil aber CSU und Grüne dafür sind, wird nun trotzdem nach einer Badestelle gesucht.
Lehel - Na, wenn die SPD mit diesem Votum nicht mal baden geht: Die Sozen im Rathaus haben am Dienstag gegen ein Flussbad an der Isar gestimmt. Zu teuer, hieß es. Eine regelrechte Geldverschwimmung. Die bis zu 19 Millionen Euro könne man derzeit auch gut für wichtigere Aufgaben brauchen.
Auch bei den anderen Fraktionen war man von der Kostenschätzung überrascht. Das Flussbad in Zürich habe etwa eine halbe Million Euro gekostet. "Warum soll das hier jetzt das Vierzigfache kosten?", wundert sich Florian Roth, der Fraktionschef der Grünen. Die Idee aber deshalb jetzt schon begraben? Das wollte eine Mehrheit des Stadtrats nicht.
Ein im Rathaus eher seltenes Bündnis aus CSU und Grünen hat gestern deshalb eine weitergehende Untersuchung angeordnet. Man werde bei den Kosten sicher noch ein bisschen was abknapsen können, ist sich Roth sicher. In München werde schließlich immer alles zu 150 Prozent genau geplant. Da sei also bestimmt noch Spielraum nach unten.
650 Meter an 65 Tagen im Jahr
Vorgesehen ist das künftige Isarflussbad auf einem etwa 650 Meter langen Abschnitt zwischen Corneliusbrücke und dem großen Wehr bei Sankt Lukas. Das Flussbad würde sich damit auf fast die gesamte Länge der Museumsinsel erstrecken. Eine kürzlich vorgelegte Machbarkeitsstudie geht davon aus, dass man das Flussbad an 65 Tagen im Sommer nutzen könnte.
"Mut- und fantasielos", nennt CSU-Stadtrat Hans Theiss das Votum der SPD. Und auch Oberbürgermeister Dieter Reiter soll mit dem Verhalten seiner Fraktion nicht glücklich gewesen sein. Ein Flussbad? So etwas Schönes will man den Münchnern schließlich eigentlich nicht vorenthalten.