Zu laut: Streit um Kultkneipe in der Müllerstraße

Die Stadt hat dem Sunshine Pub lukrative Öffnungszeiten gestrichen. Der Wirt zieht vor das Verwaltungsgericht.
John Schneider |
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Szene-Treff in der Müllerstraße: Das Sunshine Pub.
jot Szene-Treff in der Müllerstraße: Das Sunshine Pub.

München Hexenkessel, Hafenkneipe, Dampfdruckkochtopf, Wohnzimmer oder Institution – es gibt kaum ein Kneipen-Synonym, das nicht schon auf den Sunshine Pub in der Müllerstraße angewendet wurde. Keine Frage, die Glockenbach-Boazn – um ein weiteres hinzuzufügen – ist kultig.

Wirt Sigi Märkl (62): „Früher hatten wir Freddie Mercury als Stammgast. Otti Fischer kommt öfter zu uns und eine Gräfin genauso wie Rechtsanwälte – bei uns verkehrt alles.“ Doch die Kult-Zukunft ist in den Augen des Szene-Gastronomen stark bedroht.

Anwohner beschwerten sich über Ruhestörung

Der Grund: Sigi Märkl und seine Frau, die als Inhaberin der Schankwirtschaft fungiert, haben massiven Ärger mit der Stadt. Die hat im Januar verfügt, dass das Szene-Lokal bereits um drei Uhr früh zumachen muss. Zwei Stunden früher als vorher. Unter anderem weil sich Anwohner über Ruhestörungen beschwerten.

Außerdem soll es im Bereich des Lokals zu Körperverletzungen gekommen sein. Doch ob die Straftaten in jedem Fall dem Sunshine Pub zuzurechnen sind, ist zumindest umstritten.

Lesen Sie hier: 1500 Euro Strafe für Münchnerin

Für den Wirt ist die neue Öffnungszeiten-Regelung jedenfalls äußerst schmerzhaft. Von zwei bis fünf Uhr in der Frühe machte das Sunshine Pub traditionell die besten Umsätze. Schon die ersten Monate mit der neuen Öffnungszeiten-Regelung haben gezeigt, dass die städtische Anordnung für den Pub „existenzgefährdend“ ist, erklärt Sigi Märkl seine wirtschaftlichen Probleme.

Sunshine Pub fast rund um die Uhr geöffnet

Das Sunshine Pub war in der Szene schließlich auch dafür bekannt, dass es fast rund um die Uhr geöffnet war. Wenn andernorts zugemacht wurde, konnte das Partyvolk in der Müllerstraße weiterfeiern.

Märkls Anwalt Sewarion Kirkitadse machte in der Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht am Dienstag einen Vorschlag zur Güte. Die Boazn wird künftig von 15 bis drei Uhr geöffnet: Damit verzichte Märkl auf einen halben Tag, bekommt dafür die beiden lukrativen Stunden vor fünf zurück.

Seine Entscheidung will das Verwaltungsgerichts am Mittwoch bekannt geben.    

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