Zu Jopies Abschied ein leises Servus
MÜNCHEN - Es wirkte fast wie eine perfekte Regie übers Leben hinaus: Die Schneewolken rissen ein wenig auf, als am Freitag um 12.21 Uhr das Totenglöckchen der Aussegnungshalle ertönte. Eine Minute später, als sich die Türen öffneten, fielen ein paar Sonnenstrahlen auf die knapp 1000 Trauergäste, die Johannes Heesters auf seinem letzten Weg begleiteten, die trotz des eisigen Windes für ihn Spalier standen.
Vor dem weißen Sarg mit gelben und weißen Tulpen und Rosen und einer lindgrünen Schleife ging Pfarrer Konrad Schreiegg, dahinter folgte Witwe Simone Rethel, im schwarzen Mantel und mit weißem Schal – Jopies Markenzeichen. Begleitet wurde sie von Heesters Töchtern aus erster Ehe, Wiesje Herold Heesters und Schwester Nicole Heesters und deren Tochter Saskia Fischer. Außerdem dabei: Die engsten Freunde und Kollegen, die zuvor bei der nichtöffentlichen Trauerfeier mit dabei waren.
Den österreichischen Klassiker „Sag zum Abschied leise Servus“ intonierte eine Bläser-Kapelle dann vor der eigentlichen Beisetzung. Pfarrer Konrad Schreiegg sprach über „das Leben, das Jopie Heesters so geliebt hat“, tröstete die Angehörigen, das Sterben sei doch nur „ein Hinübergehen in eine andere Daseinsform“. Das könne man zwar nur glauben und nicht beweisen. Aber das sei „das Ziel unserer Hoffnungen“.
„Der Friede sei mit Dir, Jopie“, verabschiedete sich der Geistliche von dem langjährigen Wegbegleiter. Dann wurde der weiße Sarg, neben dem ein Porträtfoto von Johannes Heesters stand, in das von einer runden Steinmauer eingefasste Grab hinuntergelassen. Simone Rethel verabschiedete sich mit einer roten Rose von ihrem Mann, ehe sie als Erste den weißen Sarg mit Erde bedeckte.
Die Grabstätte war umsäumt von einem Heer von Kränzen, unter anderem von der Staatsregierung, der Landeshauptstadt, von Sänger Heino und dessen Frau Hannelore oder von Komponisten-Witwe Ingrid Kreuder. Auf der Mauer ums Grab brannten zwölf Kerzen mit einem Portrait des Verstorbenen.