Zschäpe will sich angeblich zu allen Anklagepunkten äußern
München - Er werde im Namen seiner Mandantin eine umfangreiche Erklärung verlesen. Konkret werde es darum gehen, was Zschäpe gewusst habe und worin sie involviert gewesen sei, erklärte Grasel. Die Verlesung dieser Erklärung werde zwischen einer und eineinhalb Stunden und sich "mit allen angeklagten Punkten beschäftigen", betonte Grasel.
Im Anschluss daran bekomme das Gericht die Möglichkeit, Fragen zu stellen, die aber wohl nicht von Zschäpe selbst, sondern von ihren Anwälten beantwortet werden würden.
Zschäpe-Verteidiger Grasel sagte in dem Gespräch mit dem BR, dass er zu der Überzeugung gelangt sei, dass „Schweigen hier nicht mehr die richtige Strategie ist, sondern dringend eine Erklärung geboten ist“. „Das entspricht im Übrigen auch dem ursprünglichen Wunsch von Frau Zschäpe, der bereits seit Ihrer Verhaftung im Jahr 2011 so existierte“, so Grasel.
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Mathias Grasel vertritt Beate Zschäpe erst seit Juli dieses Jahres. Die anderen drei Pflichtverteidiger Wolfgang Heer, Wolfgang Stahl und Anja Sturm hatten die Auffassung vertreten, es sei besser, wenn Beate Zschäpe im Prozess keine Angaben mache. Die 40-Jährige ist unter Anderem der Mittäterschaft an allen zehn Morden angeklagt, die dem NSU zur Last gelegt werden.
Wann genau die Zschäpe-Erklärung im Prozess verlesen wird, ist noch unklar. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass dies irgendwann innerhalb der nächsten drei Verhandlungstage vom Dienstag, 8., bis Donnerstag, 10. Dezember geschehen wird.