Zschäpe-Aussage im NSU-Prozess: Prügel von Böhnhardt

München - In einer weiteren vor Gericht verlesenen Aussage berichtete sie am Mittwoch, das sei vor allem in der Anfangszeit des Untergrundlebens nach 1998 passiert. Und zwar häufig dann, "wenn ihm verbal die Argumente ausgingen". Als Beispiel nannte sie Streit darüber, dass eine Waffe offen in der Wohnung herumgelegen sei. Sie habe das nicht gewollt - er habe den "Streit mit Schlägen beendet".
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Zschäpe enthüllte erstmals auch Einzelheiten über den Kontakt zu ihrem mitangeklagten mutmaßlichen Helfer André E. und dessen Ehefrau. Beide – E. und seine Frau – hätten über die Banküberfälle Bescheid gewusst, die Böhnhardt und Mundlos verübt haben sollen. Das habe sie ihnen selber erzählt. Von den Morden und Sprengstoffanschlägen soll das Ehepaar E. dagegen nichts gewusst haben.
Zschäpe ist die einzige Überlebende des NSU-Trios. Sie ist wegen Mittäterschaft bei allen Verbrechen der Gruppe angeklagt, darunter eine überwiegend rassistisch motivierte Mordserie.