Zoll-Stempel als Gelddruckmaschine

Ihren Zoll-Stempel benutzte sie quasi als Gelddruckmaschine. Mit kleinen Gefälligkeiten gelang es der Zollamtshauptsekretärin Christina A. (39) von 2002 bis 2008 ihr Gehalt um 108 000 Euro aufzubessern.
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Die bestechliche Zöllnerin Christine A. vor Gericht.
Ronald Zimmermann Die bestechliche Zöllnerin Christine A. vor Gericht.

MÜNCHEN - Ihren Zoll-Stempel benutzte sie quasi als Gelddruckmaschine. Mit kleinen Gefälligkeiten gelang es der Zollamtshauptsekretärin Christina A. (39) von 2002 bis 2008 ihr Gehalt um 108 000 Euro aufzubessern.

Die 39-Jährige versah erst am Ostbahnhof, dann in Riem in der Abteilung Warenverkehr-Einfuhrberechtigung Messeware mit ihrem Stempel und ersparte damit der mit der Erledigung der Formaliäten beauftragten Zollagentur die aufwändige Präsentation der Waren beim Zollamt. Das war den beiden Firmeninhabern 2,50 Euro pro Stempel Wert. Der Firmenchef ist inzwischen zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden, sein Bruder und Geschäftspartner kam mit zwei Jahren auf Bewährung davon.

Da die Frau alles gestand, verurteilte sie das Gericht zu einer Haftstrafe von fünf Jahre. Christina A. gehört zu jenen neun Verdächtigen, die im Rahmen einer groß angelegten Razzia gegen Bestechung beim Zoll verhaftet wurden. Im Juli 2008 waren mehr als 80 Wohn- und Geschäftsträume von 400 Fahndern durchsucht worden.

Fälschungen

Christina A. wird aber nicht nur Bestechlichkeit in 68 Fällen vorgeworfen. Sie habe 1988 ihren Schulabschluss gefälscht, heißt es in der Anklage. Nur dank der vorgetäuschten Mittleren Reife gelang es ihr, überhaupt in den Zolldienst aufgenommen zu werden. Durch diesen Betrug habe sie zu Unrecht Bezüge von 150 000 Euro erlangt.

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