Zoll-Bilanz 2012: 120 Kilo Drogen
München – Zollbeamte haben am Münchner Flughafen im vergangenen Jahr rund 120 Kilogramm Rauschgift sichergestellt. Beim Großteil habe es sich um Kokain gehandelt, berichtete Sprecher Thomas Meister vom Hauptzollamt München am Montag.
Außerdem wurden bei Fluggästen 225 Schlagringe, Wurfsterne und andere Waffen beschlagnahmt, wie aus der Jahresbilanz 2012 des Münchner Zolls hervorgeht.
Aus dem Gepäck von Reisenden fischten die Zöllner auch 215 lebende Tiere – vor allem Geckos, Schildkröten und andere Reptilien. Derartiger Tierschmuggel verstoße gegen das Washingtoner Übereinkommen zum Artenschutz und werde mit Geldstrafen geahndet. „Artenschutz ist und bleibt ein Dauerthema“, erklärte auch Martina Stumpf vom Hauptzollamt Nürnberg. Sie appellierte an alle Touristen, sich vor Reiseantritt im Internet über die geltenden Einfuhrverbote zu informieren.
Auch die Nürnberger Zöllner fanden in Koffern oder Taschen der Reisenden oder in Frachtstücken 122 verbotene Waffen oder Waffenteile. Sie zogen zudem fast drei Kilogramm Drogen aus dem Verkehr.
Der Zoll am Münchner Flughafen beschlagnahmte auch rund 1750 Produkte, in denen geschützte Tiere oder Pflanzen verarbeitet waren. Dabei handele es sich überwiegend um asiatische Produkte wie sogenanntes Römerpflaster, das Zusätze aus Affenhoden und Tigerknochen enthalte, sagte Meister. Angeblich solle das Mittel gegen Rheuma helfen.
Ebenfalls wegen Artenschutzes verboten sei die Einfuhr von Bärengalle-Produkten, die angeblich gut bei Augen- und Leberbeschwerden seien. „Da wird eine besonders grausame Methode angewandt: Die Galle wird den lebenden Bären abgezapft.“
Die Bekämpfung der Produktpiraterie gehört ebenfalls zu den Arbeitsschwerpunkten des Zolls. Die Beamten in München und Nürnberg zogen im vergangenen Jahr rund 235 200 gefälschte Markenartikel im Wert von rund vier Millionen Euro aus dem Verkehr. Bekleidung, Accessoires und Mobiltelefone stellten den Großteil der gefälschten Produkte, aber auch Ohrenschützer und Kettensägen seien vor den Fälschern nicht sicher, erklärte Stumpf.
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